Neuer Schwung für Irans Atomverhandlungen
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi plant, indirekte Gespräche mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff im Golfstaat Oman aufzunehmen. Diese Verhandlungen markieren einen neuen Versuch, den festgefahrenen Dialog über das iranische Atomprogramm wieder in Gang zu bringen. Nach Angabe der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim hat das Außenministerium in Teheran den Plan bestätigt, wobei Teheran direkte Gespräche bisher ausschließt und auf einen Austausch über Vermittler setzt.
In der jüngeren Vergangenheit war der Konflikt um Irans Nuklearprogramm durch den einseitigen Ausstieg des damaligen US-Präsidenten Donald Trump aus dem Wiener Atompakt im Jahr 2018 angefacht worden. Dies führte dazu, dass auch der Iran die Vereinbarungen des Paktes nicht mehr einhielt, was die Spannungen mit Staaten wie Israel erhöhte, die mehrfach mit militärischen Maßnahmen drohten. US-Präsident Trumps Ankündigung einer neuen Verhandlungsrunde könnte nun dringend benötigten Schwung in das Thema bringen, so Außenminister Araghtschi, der auf die Effektivität der Verhandlungen verweist.
Die iranische Staatsführung steht zudem unter erheblichem Druck. Der oberste Führer Ali Chamenei betrachtet die USA seit der Islamischen Revolution von 1979 als Erzfeind, was Verhandlungen erschwert. Gleichzeitig kämpfen die Iraner mit einer schweren Finanzkrise, die durch internationale Sanktionen verschärft wird. Die Währung des Landes, der Rial, hat in den letzten Monaten stark an Wert verloren, was die sozialen und wirtschaftlichen Probleme verschärft.
Interessanterweise hat die Aussicht auf neue Verhandlungen bereits einen positiven Einfluss auf den iranischen Devisenmarkt gezeigt. Der Rial erholte sich nach monatelangem Wertverlust beträchtlich und stieg gegenüber dem Euro um etwa fünf Prozent. Dies ist eine willkommene Nachricht für Irans gebeutelte Mittelschicht und die gesamte wirtschaftliche Lage im Land.