Neuer Gesundheitsbericht versetzt Asiens Alkoholindustrie in Aufruhr
Die Aktienkurse asiatischer Spirituosen- und Bierhersteller gaben jüngst nach, nachdem der amerikanische Surgeon General einen direkten Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und einem erhöhten Krebsrisiko festgestellt und die Einführung von Warnhinweisen gefordert hatte. Die Anteile von Sapporo Holdings fielen in Tokio um bis zu 5,1 Prozent, der stärkste Rückgang seit fünf Monaten.
In China mussten die Aktien von Wuliangye Yibin einen Verlust von 3,7 Prozent hinnehmen. In Hongkong verzeichnete die Budweiser Brewing Company APAC einen Rückgang von 2,6 Prozent, während Treasury Wine Estates in Australien um 2,7 Prozent nachgab.
Laut Edward Mundy, Analyst bei Jefferies Financial Group, reagiert der Markt auf die mögliche Einführung von Gesundheitswarnungen auf alkoholischen Getränken mit einer schnellen Abgabepolitik, bevor weitere Fragen gestellt werden. Dies könnte eine zusätzliche Belastung für einen bereits unterdurchschnittlich bewerteten Sektor darstellen.
Der Surgeon General, Vivek Murthy, erläuterte, dass weniger als die Hälfte der Amerikaner die potenziellen Krebsrisiken durch Alkoholkonsum anerkennt, obwohl die Beweislage zunehmend deutlicher wird. Warnhinweise könnten das Bewusstsein bei mehr als 70 Prozent der US-Erwachsenen schärfen, die mindestens einmal pro Woche Alkohol konsumieren.
Im Jahr 2022 beliefen sich die Umsätze in den USA auf rund 260 Milliarden Dollar. Amir Anvarzadeh von Asymmetric Advisors ist der Ansicht, dass die Regulierung von Alkoholwerbung und -etikettierung möglicherweise bald wesentlich strikter wird, vergleichbar mit den Entwicklungen im Tabaksektor vor 30 Jahren.
Dennnoch könnte der Kursrutsch der betroffenen Aktien kurzfristiger Natur sein, da regulatorische Änderungen Jahre dauern könnten, bis sie in Kraft treten. Besonders in Japan könnte Sapporo nach der positiven Kursentwicklung der vergangenen Jahre und strategischen Anpassungen am anfälligsten sein.
Seit Ende 2020 haben sich die Aktien des Unternehmens nahezu vervierfacht.