Neue Stromtrasse A-Nord: Meilenstein für kostengünstige Energiewende
Die zukünftige Stromtrasse A-Nord soll ab 2027 einen signifikanten Beitrag zur Senkung der Netzkosten leisten. Nach Angaben des Übertragungsnetzbetreibers Amprion könnten die jährlichen Einsparungen durch geringere Netzeingriffe bis zu 700 Millionen Euro betragen. "Damit amortisieren sich die Investitionskosten von drei Milliarden Euro rasch", erklärte Christoph Müller, CEO von Amprion, anlässlich des symbolischen Spatenstichs im nordrhein-westfälischen Rhede.
Netzeingriffe sind Maßnahmen, bei denen die Netzbetreiber Kraftwerke anweisen, ihre Leistungen zu verändern, um Engpässe zu vermeiden. Werden Anlagen abgeregelt, erhalten Betreiber Entschädigungszahlungen, während zusätzliche Einsätze finanziell honoriert werden. Die Bauarbeiten in Niedersachsen haben bereits im Herbst 2023 begonnen, die ersten 75 Kilometer der Strecke in NRW sollen bis März 2026 abgeschlossen sein.
A-Nord und die Gleichstromverbindung Ultranet bilden zusammen einen 650 Kilometer langen Korridor, um Windenergie effizient von Ostfriesland nach Baden-Württemberg zu transportieren. A-Nord wird als Erdkabel verlegt, wärend Ultranet über bestehende Masten als Freileitung geführt wird. Beide Projekte treffen in Meerbusch bei Düsseldorf aufeinander, wo eine Konverterstation als Schnittstelle dient.
Auch die Bundesnetzagentur unterstützt das Vorhaben. Präsident Klaus Müller betonte in einem Interview die hohe Bedeutung der Stromtrassen für die Versorgungssicherheit und Kostensenkung. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) bezeichnete den Baubeginn als entscheidenden Schritt zu einer nachhaltigen und wirtschaftlich starken Zukunft.
Letztlich könnte der Erfolg der Energiewende jedoch davon abhängen, inwieweit die Bevölkerung die Maßnahmen mitträgt.