Neue Ära für die Deutsche Börse: Stephan Leithner übernimmt das Steuer
Mit Beginn des neuen Jahres hat Stephan Leithner das Ruder bei der Deutschen Börse übernommen. Als Nachfolger von Theodor Weimer, der den Konzern nach sieben erfolgreichen Jahren verlässt, steht der ehemalige Deutsche-Bank-Manager vor großen Herausforderungen und Chancen.
Ein Neustart mit Erfahrung und Visionen
Stephan Leithner ist kein Unbekannter in der Finanzwelt. Der 1966 geborene Österreicher brachte bereits als Vorstand der Deutschen Börse seit 2018 entscheidende Impulse ein. Besonders im Ressort „Investment Management Solutions“ trieb er die milliardenschwere Übernahme des dänischen Softwareanbieters Simcorp voran.
Dieses strategische Projekt, das der Börse neue Wachstumsfelder eröffnet, wird nun unter seiner alleinigen Führung weiterentwickelt.
Leithners Ernennung folgt auf eine Phase beeindruckenden Wachstums der Deutschen Börse. Unter Weimers Leitung erzielte der Konzern 2023 ein operatives Ergebnis von über 2,9 Milliarden Euro – ein Rekord, der 2024 laut Prognosen sogar auf bis zu 3,4 Milliarden Euro steigen soll. Doch mit neuen Höhen kommen auch neue Erwartungen.
Die Herausforderungen: Innovation und Marktposition
Leithners Hauptaufgaben werden sein, die Digitalisierung weiter voranzutreiben, internationale Märkte zu erschließen und die wachsende Bedeutung nachhaltiger Investments zu adressieren.
Gerade die Übernahme von Simcorp verdeutlicht den Fokus auf Technologie und Datenlösungen – ein entscheidender Faktor, um sich gegen aufstrebende Konkurrenz in Asien und den USA zu behaupten.
Zugleich sind die Märkte volatiler denn je. Die geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Umbrüche erfordern nicht nur Reaktionsschnelligkeit, sondern auch strategische Weitsicht. Hier kann Leithner auf seine langjährige Erfahrung bei der Deutschen Bank und die enge Zusammenarbeit mit seinem Vorgänger aufbauen.
Auch der Aufsichtsrat steht vor einem Wechsel
Die Veränderungen an der Spitze der Deutschen Börse gehen über die Geschäftsführung hinaus. Clara-Christina Streit, eine erfahrene Expertin in Corporate Governance, soll Martin Jetter als Aufsichtsratsvorsitzende ablösen.
Streit, die seit 2019 dem Gremium angehört, bringt unter anderem ihre Erfahrungen als Vorsitzende der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex ein. Ihre Wahl auf der Hauptversammlung im Mai 2025 gilt als sicher.
Ein Konzern auf Rekordkurs – aber mit Risiken
Die Deutsche Börse befindet sich in einer starken Position. Unter Weimer gelang es, den Konzern nicht nur profitabel zu machen, sondern auch zukunftsorientierte Akzente zu setzen.
Der Gewinnsprung um 15 Prozent in 2024 zeigt die Tragfähigkeit der Strategie. Doch die Märkte verändern sich schnell, und die Abhängigkeit von technologischen Innovationen könnte den Wettbewerb verschärfen.