Nesselsucht: Eine Auslassdiät kann Patienten helfen
Brennender Juckreiz und unansehnliche Quaddeln sind die Symptome, die zu einer Nesselsucht gehören. In der Fachsprache wird die Hautkrankheit Urtikaria genannt. Allein in Deutschland leiden rund 800.000 Menschen unter der besonders schwerwiegenden Form der Erkrankung, der chronischen Urtikaria. Wer davon betroffen ist, hat oft ein Leben lang Beschwerden.
Experten raten zu einem Verzicht auf Fertigprodukte
Ob es nun die Tiefkühlpizza, die Eiscreme oder die Suppe aus der Dose ist – Fertigprodukte sind voll von Lebensmittelzusatzstoffen. Diese Stoffe werden den Lebensmitteln hinzugefügt, um deren Eigenschaften zu verändern, etwa die Haltbarkeit, den Geschmack oder das Aussehen. Was viele nicht wissen: Zusatzstoffe wie etwa Farb- und Konservierungsstoffe können der Auslöser für eine chronische Nesselsucht sein. Experten raten Betroffenen daher, eine Auslass-Diät auszuprobieren –den kompletten Verzicht auf Fertigprodukte und deren Zusatzstoffe.
Studie: Ernährungsumstellung hilft bei Nesselsucht
Im Rahmen einer langfristigen Studie der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) verzichteten Patienten mit einer chronischen Urtikaria komplett auf Lebensmittelzusatzstoffe. Die Auslass-Diät kam zu erstaunlichen Ergebnissen, wie auf gesundheitsstadt-berlin.de, dem Gesundheitsportal der Hauptstadt, nachzulesen ist: 73 Prozent aller Teilnehmer berichteten schon nach zwei Wochen von einer deutlichen Verbesserung oder dem Verschwinden ihrer Nesselsucht-Symptome. Bei 46 Prozent war die Urtikaria nach einem halben Jahr komplett abgeklungen. Noch nach Jahren berichteten die Studienteilnehmer von der dauerhaften Verbesserung ihres Gesundheitszustands.
Wie erkennt man Zusatzstoffe in Lebensmitteln?
Wer zu verpackten Lebensmitteln greift, erkennt Zusatzstoffe leicht. Laut Verordnung der Europäischen Union müssen auf den Verpackungen alle enthaltenen Zusatzstoffe aufgelistet sein. Es wird entweder der Name des Stoffes selbst angegeben oder eine E-Nummer. Hinter dem Code „E330“ steckt beispielsweise Zitronensäure.
Eine gute Nachricht für Nesselsucht-Patienten
Ein Gang zum Hautarzt ist für Betroffene eine wichtige und gute Maßnahme auf dem Weg zu einem Leben mit weniger Beschwerden. Der Arzt erstellt zunächst eine ausführliche Diagnostik. Anschließend steht eine Reihe von medikamentösen Therapien zur Verfügung. In der Arztpraxis erfahren Patienten auch, inwiefern ihnen Entspannungstechniken, die richtige Ernährung und die richtige Kleidung helfen können. Die pharmazeutische Forschung beschäftigt sich darüber hinaus intensiv damit, neue Behandlungen gegen die quälende Hautkrankheit zu entwickeln. Patienten sind der Nesselsucht also auf keinen Fall hilflos ausgeliefert.