Mortal Kombat 1: Khaos Reigns DLC – Game Review
Nun war MK1 bei weitem nicht perfekt. Aber ich hatte als Fan einfach Spaß da wieder Mal einzusteigen und die neuen Fights zu erleben. Es war einfach guter alter Spaß. Allerdings mit sehr seltsamen Skins und anderen Dingen die freizuschalten waren. Aber auch einer sehr fragwürdigen Mikrotransaktions Politik und so weiter. Nichts wirklich Neues von der Gamingindustrie. Aber ich war eigentlich zufrieden und in Vorfreude auf das erste Fighter Pack und somit auch auf das DLC mit abermals neuen Kämpfern.
Khaos Reigns: Eine chaotische Handlung
Khaos Reigns setzt direkt nach der Hauptgeschichte von Mortal Kombat 1 an und startet stark, indem es den Konflikt zwischen Sub-Zeros Lin-Kuei und Scorpions neu formiertem Shirai Ryu beleuchtet. Die neu gestalteten (nun weiblichen) Charaktere Cyrax und Sektor, die jetzt keine Cyborgs sind sondern Menschen in so „Iron-Man“ artigen Anzügen, helfen Bi-Han, einen Angriff auf Kuai Liangs Hochzeit zu führen – was wieder zu einem Konflikt zwischen den Brüdern führt.
Also machen wir hier in der alternativen Zeitline nun auch einen weiteren alternativen Handlungsstrang auf und naja. Was haben wir aus den letzten Jahren der Multiversen gelernt? Die Lösung ist nicht immer in einer alternativen Realität zu finden und das ist auch keine Universal-Erklärung für alles. Und ich möchte euch hier gar nicht zu viel spoilern. Denn die Geschichte des DLC ist verdammt kurz und daher voller Spoilermöglichkeiten.
Die letzte Stunde der Mortal Kombat 1-Kampagne, in der verschiedene Charaktervarianten zu einem explosiven Finale zusammentrafen, war zwar spannend, doch das sollte nie im Fokus stehen. Leider fällt Khaos Reigns genau in dieses Muster und lässt die Chance auf eine fokussierte Geschichte weitestgehend ungenutzt.
Zu viel Multiversum, zu wenig Charaktertiefe
Ein Großteil der Erweiterung spielt in Khaos Haviks Reich, wo wir alternative Versionen bekannter Charaktere treffen, mit denen es jedoch schwerfällt, eine emotionale Verbindung aufzubauen. Wenn die Handlung sich auf die vertrauten Kämpfer konzentriert, die mit Bi-Hans Verwandlung zu Noob Saibot umgehen müssen, wird es zwar spannend, aber zu oft lenkt das Multiversum die Aufmerksamkeit auf Charaktere, die letztlich wenig Bedeutung haben.
Diese Kapitel-Fokusierte Storymechanik die NetherRealm Studios bei den letzten beiden Spielen etabliert hat, ist zwar grundsätzlich ein cooler Weg um die verschiedenen Geschichten zu erzählen und zusammenlaufen zu lassen. Aber es zwang mich halt auch, viel zu lange mit Charakteren zu spielen die mich recht wenig bis gar nicht interessierten. Weil die einfach nicht so viel hergeben.
Die spannendsten Momente der Kampagne stammen aus Mileenas neuer Rolle als Kaiserin von Outworld, die sichtbar unter dem Druck leidet. Solche Szenen zeigen nicht nur die Qualität der Schauspeiler welche den Charakteren Leben einhauchen, sondern dass die Geschichte ja auch in der Lage gewesen wäre etwas Tiefe zu zeigen.
Ein Fighter-Pack und gratis Story extension hätte genügt.
Khaos Reigns endet überraschend schnell nach etwa drei Stunden. Für einen Preis von rund 40 Euro bietet die Erweiterung kaum mehr als die Einführung von Noob Saibot.
Die drei neuen spielbaren Charaktere sind eine starke Ergänzung zur Riege von MK1. Besonders Noob glänzt mit altbekannten Moves, die eine neue Wendung erfahren. Auch Cyrax fühlt sich durch ihre Exoskelett-Techniken wie eine verbesserte Version ihrer selbst an, während Sektor eher durch schwerfällige Projektile heraussticht, was sie für mich weniger interessant macht.
Darüber hinaus bringt Khaos Reigns eine kostenlose Aktualisierung mit den beliebten Animalities, was ich absolut gefeiert habe! Die gab es schon so lange nicht mehr und ich hab sie wirklich vermisst. Allerdings war ich neugierig welche Animalities sie sich für so sonder Charaktere wie Homelander einfallen lassen würden. Einfach genial.
Alles in allem hat Mortal Kombat 1 mit seinen DLC-Charakteren bisher nicht enttäuscht, so bin ich neugierig wie sich Conan der Barbar oder auch der angekündigte T-1000 Terminator spielen werden. Aber wie in der Überschrift gesagt, ein Charakter Pack um 20 Euro oder so, hätte es auch getan.