Mondmissionen: Die Erde schaut zum Trabanten
Zwei bahnbrechende Mondlandemissionen sind mit der erfolgreichen Abreise von einer SpaceX "Falcon 9"-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida in die Umlaufbahn gestartet. Diese Ereignisse markieren den Beginn eines Jahres voller Mondexpeditionen. Der US-Raumfahrtbehörde Nasa zufolge sind weitere fünf unbemannte Flüge zum Mond geplant, die sanfte Landungen auf der Oberfläche anstreben.
An Bord der Rakete befanden sich die Landefähren "Blue Ghost" von Firefly Aerospace aus Texas und "Resilience" des japanischen Start-Ups ispace. "Blue Ghost" wird in etwa 45 Tagen den Mond erreichen, während "Resilience" eine längere Reise von vier bis fünf Monaten vor sich hat.
"Blue Ghost" hat den Auftrag, künftige bemannte Missionen vorzubereiten. Das etwa zwei Meter hohe Gefährt beinhaltet Technologien und Materialen für zehn wissenschaftliche Untersuchungen, die von der Nasa für etwa zwei Wochen auf der Mondoberfläche durchgeführt werden sollen. Ziel ist es unter anderem, mittels selbstreinigender Glastechnologie Staubprobleme zu lösen.
Die Mission trägt den poetischen Namen "Ghost Riders in the Sky" und ist die erste Mondmission von Firefly Aerospace, bekannt für seine Trägerraketen. Der Lander wird im "Mare Crisium" landen, einer Tiefebene mit einem Durchmesser von 500 Kilometern. Andersweitig wird "Resilience" in der Region "Mare Frigoris" erwartet und hat das Mini-Gefährt "Tenacious" sowie ein künstlerisches Schwedenhaus des Künstlers Mikael Genberg an Bord.
Diese Unternehmungen sind Teil des CLPS-Programms (Commercial Lunar Payload Services) der Nasa, das den langfristigen Plan verfolgt, Menschen erneut auf den Mond zu bringen. Die ersten bemannten Mondumrundungen sind für 2026 geplant, mit einer möglicherweise folgenden Landung im Jahr 2027.
Nicht alle privaten Mondmissionen verliefen in der Vergangenheit ohne Schwierigkeiten. Astrobotic aus Pittsburgh musste seine Mission im Januar aufgrund eines Antriebssystemsversagens abbrechen. Intuitive Machines hingegen erzielte eine kommerzielle Mondlandung im Februar 2024, trotz eines Umkippens beim Aufsetzen auf der Mondoberfläche. Denn Mondlandungen gehören weiterhin zu den technisch anspruchsvollsten Unternehmungen der Raumfahrt.