Mindestlohn im Fokus: Debatte über zukünftige Anhebung entflammt politische Gemüter
Die Diskussion um eine etwaige Erhöhung des Mindestlohns sorgt derzeit für spannungsreiche politische Auseinandersetzungen. Die Mindestlohnkommission, das unabhängige Gremium der Tarifpartner, unterstreicht ihre Autonomie und betont, dass ihre Mitglieder keinerlei Weisungen unterliegen, wie die Vorsitzende Christiane Schönefeld in Berlin darlegte.
Besonders die CDU und die SPD positionieren sich markant. Der schwarz-rote Koalitionsvertrag sieht vor, dass die Mindestlohnkommission die Höhe des Mindestlohns weiterhin festlegt. Hierbei peilt die SPD das Jahr 2026 für einen Mindestlohn von 15 Euro an, während CDU-Chef Friedrich Merz andeutet, dass dies unter Umständen erst 2027 erreicht werden könnte.
Die nächste bedeutende Entscheidung der Kommission steht für Ende Juni 2025 an, wenn die Anpassungen des Mindestlohns für die Jahre 2026 und 2027 beschlossen werden. Die Berechnungen orientieren sich an der Tarifentwicklung und einem Referenzwert von 60 Prozent des Bruttomedianlohns bei Vollzeitbeschäftigten. Es gibt jedoch Raum für Abweichungen, sollte die Kommission aufgrund spezifischer ökonomischer Gegebenheiten ihr Urteil anpassen müssen.
Aktuell steht der Mindestlohn bei 12,82 Euro pro Stunde. Schätzungen des Deutschen Gewerkschaftsbunds zufolge könnten etwa sechs Millionen Menschen von einer Erhöhung profitieren. Dennoch bleibt die Sorge vor steigenden Preisen in Branchen wie der Friseur- und Gastronomiewirtschaft ein ständiges Thema.