Meta setzt auf KI-Charaktere zur Belebung von Social Media
Meta verfolgt das ambitionierte Ziel, seine Social-Media-Plattformen zukünftig mit durch künstliche Intelligenz (KI) erzeugten Charakteren anzureichern. Diese Technologie soll die Interaktion der beeindruckenden Anzahl von drei Milliarden Nutzern auf den Plattformen des Unternehmens in den kommenden Jahren intensivieren.
Das kalifornische Unternehmen führt eine Palette von KI-Produkten ein. Darunter befindet sich auch eine Anwendung, die es Nutzern ermöglicht, KI-Charaktere auf Instagram und Facebook zu erstellen. Damit tritt Meta in den Wettbewerb mit anderen Technologiegiganten, um besonders die junge Zielgruppe für sich zu begeistern und langfristig zu binden.
Connor Hayes, der Vizepräsident von Meta für generative KI, erklärt: 'Wir erwarten, dass sich diese KI innerhalb unserer Plattformen ähnlich etablieren werden wie bestehende Konten.' Weitere Pläne beinhalten, dass diese virtuellen Charaktere eigene Profile und Biografien bekommen und eigenständig Inhalte erzeugen sowie teilen können.
Bereits jetzt wurden mehrere Hunderttausend solcher Charaktere mit Metas KI-Tool, das seit Juli in den USA verfügbar ist, generiert. Doch viele Nutzer bevorzugen es, ihre Kreationen vorerst privat zu halten. Darüber hinaus nutzen zahlreiche Content-Ersteller Metas KI-Tools, um reale Bilder zu verbessern.
In einem Marktumfeld, in dem soziale Medien eilig neue generative KI-Technologien implementieren, um die Nutzerzahl zu erhöhen, ist auch Konkurrenz zu verzeichnen. So hat Snapchat etwa im September KI-basierte Werkzeuge veröffentlicht, die es sogenannten Creators ermöglichen, 3D-Charaktere für Augmented-Reality-Erlebnisse zu gestalten. Und TikTok experimentiert mit der Produktreihe 'Symphony', die die Nutzung von KI für Werbung erleichtert.
Meta plant zudem die Einführung eines Text-zu-Video-Generators, der Schöpfer in die Lage versetzen soll, sich selbst in KI-generierte Videos einzubauen. Doch Experten warnen vor potenziellen Gefahren, die mit KI-generierten Inhalten einhergehen, insbesondere wenn es um die Verbreitung von Fehlinformationen geht.
Becky Owen, ehemalige Leiterin des Creator-Bereichs bei Meta, mahnt: 'Ohne klare Schutzmechanismen könnten diese KI-generierten Accounts falsche Narrative verstärken.' Metas Richtlinien fordern daher die eindeutige Kennzeichnung solcher Inhalte.
Obwohl KI-Charaktere spannende neue Unterhaltungsformate bieten könnten, besteht die Gefahr, dass sie Plattformen mit minderwertigem Material überfluten und das Vertrauen der Nutzer schmälern.