Meta im Kreuzfeuer: Zerschlagung oder Vergleich?
Im aufsehenerregenden Prozess um eine mögliche Zerschlagung des Technologiekonzerns Meta gab es eine unerwartete Enthüllung: Mark Zuckerberg, Gründer von Meta, hatte 2018 ernsthaft in Erwägung gezogen, die mittlerweile tief integrierte Foto-Plattform Instagram wieder zu verkaufen. Grund war der zunehmende Druck durch Wettbewerbshüter, wie aus einer vor Gericht zitierten vertraulichen E-Mail hervorging. Zuckerberg prognostizierte, dass Meta möglicherweise innerhalb von fünf bis zehn Jahren gezwungen sein könnte, sich von Instagram und dem Chatdienst WhatsApp zu trennen.
Aktuell verfolgt die US-Handelsbehörde FTC genau dieses Ziel, indem sie in Washington eine Zerschlagung des Konzerns anstrebt. Meta, das mittlerweile die Trennungs-Überlegungen von damals verworfen hat, kämpft vor Gericht gegen diese Bestrebungen. Ein endgültiges Urteil ist jedoch noch lange nicht in Sicht, da erwartet wird, dass die unterlegene Partei in Berufung gehen wird.
Die FTC beschuldigt Meta, WhatsApp und Instagram erworben zu haben, um seine Monopolstellung unrechtmäßig zu verteidigen. Deshalb fordert die Behörde eine Rückabwicklung der Übernahmen. Spannend bleibt, wie sich dieser Machtkampf weiterentwickeln wird. In den letzten Monaten suchte Zuckerberg vermehrt den Dialog mit der US-Regierung und US-Präsident Donald Trump, in der Hoffnung, Einfluss auf die FTC nehmen zu können.
Laut "Wall Street Journal" bot Meta der FTC im März zunächst eine Zahlung von 450 Millionen Dollar an, um das Verfahren beizulegen. Doch die Behörde forderte 30 Milliarden Dollar. Mit dem Näherkommen des Prozesstermins steigerten sich Metas Vergleichsangebote, zuletzt fast auf eine Milliarde Dollar. Diese Summen blieben jedoch weit unter der Forderung des FTC-Chefs Andrew Ferguson, der Minimum 18 Milliarden Dollar und neue Auflagen verlangte.
In einer langwierigen Zeugenbefragung bestätigte Zuckerberg die Überlegungen zur Trennung von 2018 und räumte ein, dass Meta damals Schwierigkeiten hatte, die verschiedenen Plattformen effizient zu managen.