Meta im Kreuzfeuer: Nutzerflucht nach gelockerter Inhaltsmoderation
Die Entscheidung von Meta, das Unternehmen hinter Facebook, Instagram und Threads, seine Drittanbieter-Faktenprüfung zu beenden und die Inhaltsmoderation zu lockern, hat in den USA zu einem sprunghaften Anstieg der Google-Suchanfragen zum Löschen von Konten geführt. Seit CEO Mark Zuckerberg diese Maßnahmen ankündigte, suchen Nutzer zunehmend nach Möglichkeiten, ihre Verbindung zu Meta zu kappen. Dies trifft insbesondere auf Suchen wie "Facebook endgültig löschen" zu, die auf dem höchsten Interesselimit bei Google Trends stehen.
Experten interpretieren Metas Schritte als Strategie, um sich mit der neu angetretenen Trump-Administration gutzustellen und politische Vergeltung zu vermeiden. Die Aufhebung der bisherigen Beschränkungen könnte jedoch dazu führen, dass hasserfüllte und gewalttätige Reden sowie Fehlinformationen noch schneller auf den Plattformen verbreitet werden. Der Unmut darüber ist deutlich spürbar; zahlreiche Nutzer durchforsten das Internet nach Alternativen und Möglichkeiten, sich von Meta-Plattformen zu lösen.
Diese Entwicklung zeigt sich in einem Anstieg der Suchanfragen nach Begriffen wie "Fotos auf Facebook löschen", "Alternativen zu Facebook" und "Threads-Account gelöscht", wobei das Interesse teilweise um über 5.000 % zugenommen hat. Diese explosionsartige Zunahme unterstreicht die Ablehnung der Entscheidung Metas, den Schutz gegen hasserfüllte Rede und anstößige politische Inhalte zurückzufahren.
Meta hatte ursprünglich Maßnahmen zur Faktenüberprüfung und Inhaltsmoderation eingeführt, um der Verbreitung von Fehlinformationen und Aufrufen zu Gewalt entgegenzuwirken. Diese waren besonders nach den Ereignissen vom 6. Januar 2021 wichtig, als das Unternehmen in der Kritik stand, nicht entschieden genug gegen die "Stop the Steal"-Bewegung vorgegangen zu sein. Auch die Rolle von Facebook bei der Anstiftung zu Gewalt in Myanmar wurde thematisiert, wo die Plattform für Genozidaufrufe gegen die Rohingya missbraucht wurde.
Zuckerberg hatte 2021 betont, die Meta-Community wolle keine politischen Auseinandersetzungen auf ihren Plattformen sehen. Infolgedessen wurde der Umfang der politischen Inhalte drastisch reduziert. Nun erfolgt jedoch eine schrittweise Rückkehr politischer Inhalte in die Feeds der Nutzer, was auf breites Unverständnis stößt.