Meta führt neue Schutzmaßnahmen für Jugendliche auf Instagram ein
Der Mutterkonzern von Instagram, Meta, hat eine Reihe neuer Funktionen angekündigt, die junge Nutzer vor unangemessenen Konten und Inhalten schützen sollen. Ab sofort werden Nutzer unter 16 Jahren automatisch in die sogenannten Instagram Teen Accounts verschoben. Diese Funktion bietet Schutzmechanismen, die festlegen, wer die Jugendlichen kontaktieren kann, wer sie taggen kann und welche Inhalte ihnen innerhalb der App angezeigt werden.
Nutzerkonten werden standardmäßig auf privat gesetzt, was bedeutet, dass Jugendliche neue Follower aktiv akzeptieren müssen und ihre Inhalte von nicht-folgenden Personen nicht eingesehen werden können. Des Weiteren können Jugendliche nur Personen Nachrichten senden, mit denen sie bereits verbunden sind.
Eine spezielle Kontrolle für sensible Inhalte verhindert, dass junge Nutzer beispielsweise Kämpfe oder kosmetische Eingriffe in den Tabs "Entdecken" und "Reels" sehen. Zudem erinnern Zeitlimit-Ermahnungen die Jugendlichen daran, die App nach 60 Minuten Nutzung zu verlassen. Eine Schlafmodus-Funktion schaltet Benachrichtigungen zwischen 22 Uhr und 7 Uhr stumm und sendet automatische Antworten auf eingehende Nachrichten.
Jugendliche unter 16 Jahren müssen ihre Eltern um Erlaubnis bitten, um Einstellungen zu ändern. In Zukunft sollen Eltern die Einstellungen der App ändern können, ohne dass die Jugendlichen eine entsprechende Anfrage senden müssen.
Diese Maßnahme folgt einem Aufruf von 42 Generalstaatsanwälten an den US-Kongress, der forderte, dass der Chirurgen-General Vivek Murthy eine Warnung auf Social-Media-Apps anbringen darf. Die Staatsanwälte behaupten in ihrem Schreiben, dass soziale Medien eine „psychische Gesundheitskrise“ bei jungen Menschen befeuern und ein Warnhinweis helfen könnte, das Problem anzugehen.
„Eine zunehmende Zahl von Untersuchungen verbindet die Nutzung sozialer Medien durch junge Menschen mit einer Vielzahl von schwerwiegenden psychologischen Schäden, einschließlich Depressionen, Angstzuständen und suizidalen Gedanken“, schrieben die Generalstaatsanwälte in ihrem Brief an die Kongressabgeordneten Mike Johnson sowie die Senatoren Chuck Schumer und Mitch McConnell.
Meta arbeitet zudem daran, sicherzustellen, dass Jugendliche durch Altersverifizierung keinen Zugriff auf Inhalte außerhalb der Instagram Teen Accounts erlangen, selbst wenn sie versuchen, ein neues Konto mit einem älteren Geburtsdatum zu erstellen. Auch werden Technologien entwickelt, um Konten zu identifizieren, bei denen Jugendliche ihr Alter falsch angegeben haben, um uneingeschränkten Zugang zur Plattform zu erhalten.
Das Unternehmen betont jedoch, dass es mehr als nur Änderungen an der App braucht, um Jugendliche von Regelverstößen abzuhalten. Es sei wichtig, dass Unternehmen und Regierungen gemeinsam an einer Lösung arbeiten.
Meta sieht sich derzeit einer Welle an Klagen zu den Nutzungsbedingungen ihrer Social-Media-Apps durch Jugendliche gegenüber. 2023 haben mehrere Bundesstaaten Klagen gegen Meta eingereicht, da die Plattformen angeblich gezielt suchterzeugend für Teenager gestaltet wurden. Im Februar gesellte sich auch die Stadt New York zu einer langen Liste von Schulbezirken, die Social-Media-Unternehmen wegen der negativen Auswirkungen ihrer Plattformen verklagen.