Merck plant milliardenschwere Übernahme von Springworks Therapeutics
Der Darmstädter Konzern Merck steht offenbar kurz vor einem bedeutenden Zukauf, der das Krebsmedikamenten-Geschäft des Unternehmens erheblich stärken könnte. In Gesprächen, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befinden, verhandelt Merck die Übernahme des auf Onkologie spezialisierten US-Unternehmens Springworks Therapeutics. Angestrebt wird ein Geschäft im Umfang von rund 3,5 Milliarden US-Dollar, was nach aktuellen Kursen etwa 3,1 Milliarden Euro entspricht.
Laut Medienberichten soll der Kaufpreis etwa 47 Dollar pro Aktie betragen. Obwohl eine rechtlich verbindliche Vereinbarung noch aussteht, zeigt sich der Markt bereits positiv gestimmt: Die Aktien von Merck legten am Freitag im frühen Handel um etwa ein Prozent zu, während die Anteile von Springworks am Donnerstagabend in New York um neun Prozent stiegen.
Experten wie Richard Vosser von der Bank JPMorgan unterstützen die strategische Entscheidung und sehen in der Übernahme ein Potenzial zur Erweiterung des Healthcare-Portfolios von Merck. Dies könnte auch helfen, einen sonst drohenden Umsatzrückgang in dieser Sparte abzufedern. Ein möglicher Kaufpreis von rund 3,5 Milliarden Dollar wird als finanziell tragbar erachtet, zumal die ursprünglichen Schätzungen noch bei vier bis fünf Milliarden Dollar lagen.
Springworks, 2017 als Ausgründung des Pharmariesen Pfizer ins Leben gerufen, konzentriert sich auf Therapien für seltene Krebserkrankungen. Das Unternehmen hat bereits Erfolge vorzuweisen, wie die Zulassung eines Medikamentes zur Behandlung fortgeschrittener Weichteiltumore in den USA.
Für Merck ist dies das größte M&A-Projekt seit der Übernahme des US-Halbleiterzulieferers Versum Materials im Jahr 2019. Die bislang größte Unternehmensakquisition der Darmstädter war jedoch der Kauf des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich im Jahr 2015. Diese strategischen Schritte unterstreichen den anhaltenden Druck auf Merck, neue Medikamente zu entwickeln und die Markteinführung voranzutreiben, da einige vielversprechende Projekte in der Vergangenheit scheiterten.