Mark Zuckerberg unter Druck: Urheberrechtsklage gegen Meta wegen Llama-Modelle
In einer brisanten Urheberrechtsklage gegen Meta sehen sich CEO Mark Zuckerberg und sein Unternehmen schweren Vorwürfen gegenüber. Den Klägern zufolge hat Zuckerberg eigenhändig die Erlaubnis erteilt, ein kontroverses Daten-Set aus urheberrechtlich geschützten E-Books und Artikeln für die Schulung der Llama-KI-Modelle zu nutzen.
Die Klage Kadrey gegen Meta reiht sich ein in eine Serie von Rechtsstreitigkeiten, die techgiganten wie Meta beschuldigen, KI-Modelle ohne Erlaubnis auf geschützten Werken zu trainieren. Meta verteidigt sich unter Berufung auf das US-Doktrin des Fair Use, eine Argumentation, die von vielen Urhebern jedoch abgelehnt wird.
Die neuesten ungeschwärzten Dokumente, die beim U.S. District Court for the Northern District of California eingereicht wurden, werfen ein neues Licht auf den Fall. Unter den Klägern sind renommierte Autoren wie Sarah Silverman und Ta-Nehisi Coates. Sie beziehen sich auf Metas interne Aussage, dass der Gebrauch von LibGen, einer berüchtigten Plattform für „piratierte“ Werke, von Zuckerberg abgesegnet wurde, trotz interner Bedenken.
LibGen steht im Ruf, Zugang zu Inhalten von Verlagen wie Cengage Learning, Macmillan Learning, McGraw Hill und Pearson Education zu bieten. Mehrfach verklagt und mit hohen Geldstrafen belegt, ist seine Nutzung für Meta riskant. Trotz der Warnungen, dass dies regulatorische Verhandlungen erschweren könnte, wurde LibGen durch Zuckerberg zur Nutzung freigegeben.
Spannend ist insbesondere der Vorwurf, Meta habe möglicherweise versucht, den Urheberrechtsverstoß zu verschleiern, indem es einer seitens von Meta entwickelten Software, zugeschrieben an Ingenieur Nikolay Bashlykov, rechte Informationen aus den LibGen-Datensätzen entfernt habe. Ferner wird Meta vorgeworfen, urheberrechtlich geschützte Inhalte durch Torrenting verbreitet zu haben.
Obwohl der Fall sich noch entscheidend, haben die Vorwürfe dem Ruf von Meta geschadet, wie auch Richter Vince Chhabria festhielt. Die ablehnenden Reaktionen auf Metas Versuch, große Teile der Anklage geheim zu halten, sprechen Bände.
Interessanterweise beschränkt sich der gegenwärtige Fall nur auf die frühen Llama-Modelle. Ob Metas Verteidigung des Fair Use letztlich Bestand haben wird, bleibt abzuwarten. Das Verfahren könnte wegweisend für die weitere Entwicklung von KI und Urheberrecht werden.