Lula da Silva fordert bei G20-Gipfel klimapolitischen Schulterschluss
Beim diesjährigen G20-Gipfel in Rio de Janeiro hat Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva die Errichtung eines Klimawandelrats bei den Vereinten Nationen angeregt. Lula argumentierte, dass eine Bündelung der bislang zersplitterten klimapolitischen Initiativen dringend notwendig sei, um das Pariser Abkommen effizient umzusetzen. Er betonte: „Es bringt wenig, neue Versprechen einzugehen, wenn es an einem effektiven Durchführungsmechanismus mangelt.“
Lula appellierte insbesondere an die wohlhabenden Nationen, ihrer „historischen Verantwortung“ gerecht zu werden, um in Klimafragen als glaubhafte Vorreiter zu agieren. Die mangelnde Bereitschaft der Industrieländer, sich ambitionierten Zielen zu verpflichten, stelle laut Lula einen erheblichen Glaubwürdigkeitsverlust dar.
Er erneuerte zudem das nationale Ziel Brasiliens, die Abholzung des Amazonas bis 2030 zu stoppen. Obwohl er versprach, die Waldrodungen auf Null zu reduzieren, warnte er vor den Gefahren, die drohen, wenn der Rest der Welt nicht ebenfalls seinen Teil zur Eindämmung der Erderwärmung beiträgt.
Seitens der G20-Länder wurde erneut das Ziel formuliert, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Bezüglich der Klimafinanzierungen richtet sich der Blick auf die Weltklimakonferenz (COP29) in Baku. Lula mahnte: „Wir dürfen die Aufgaben von Baku nicht auf Belém verschieben.“
Er unterstrich die Dringlichkeit der kommenden Klimakonferenz (COP30) in Belém, die aus seiner Sicht die „letzte Möglichkeit“ sei, um vermeiden, dass es zu einem unumkehrbaren Klimasystem-Kollaps kommt.