Luftangriff auf Kiewer Wasserkraftwerk: Schäden gemeldet, Damm bleibt sicher
Nach jüngsten Medienberichten aus der Ukraine ist das Wasserkraftwerk am Stausee von Kiew durch einen russischen Luftangriff in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Nachrichtenagentur Unian meldete den Einschlag, nachdem in russischen Telegramkanälen ein Video der entstandenen Schäden kursierte. Im Turbinenraum des Kraftwerks brach infolge des Angriffs ein Feuer aus, und eine Straße auf der Staumauer wurde beschädigt.
Die Militärverwaltung des Kiewer Umlands bestätigte offiziell lediglich Schäden an zwei unbestimmten Energieinfrastrukturanlagen nach dem Luftangriff. Zugleich versuchten ukrainische Behörden, die Ängste der Bevölkerung hinsichtlich einer möglichen Zerstörung der Staumauer zu zerstreuen. Andryj Kowalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, betonte auf Telegram: „Es gibt keine Bedrohung für den Damm des Kiewer Wasserkraftwerks. Es ist unmöglich, ihn mit Raketen zu zerstören.“
Kowalenko fügte hinzu, dass die aktuelle Situation nicht mit der Zerstörung des Staudamms von Kachowka in der Südukraine im Jahr 2023 vergleichbar sei. Dieser Damm war von innen gesprengt worden, was eine verheerende Flutwelle zur Folge hatte. Dutzende Menschen verloren damals ihr Leben, und das Wasser richtete massive Sachschäden an.
Das sogenannte Kiewer Meer, der Stausee des Dnipro nördlich der ukrainischen Hauptstadt, hat eine Fläche von etwa 920 Quadratkilometern und fasst 3,7 Milliarden Kubikmeter Wasser. Bei früheren Angriffen im Frühling waren bereits die Kraftwerksanlagen der Staustufen Dnipro und Saporischschja beschädigt worden.