L’Oréal trotzt globalem Gegenwind – starkes Wachstum in Europa stützt Quartalsergebnis
11,73 Milliarden Euro Umsatz im ersten Quartal – ein Plus von 4,4 % im Vergleich zum Vorjahr: L’Oréal hat sich in einem herausfordernden globalen Umfeld behauptet. Besonders das Europa-Geschäft erwies sich als Zugpferd, mit einem Anstieg um 4,9 % auf 3,91 Milliarden Euro. Luxusparfums wie Born in Roma von Valentino und MYSLF von Yves Saint Laurent trieben das Wachstum der profitstarken Sparte L’Oréal Luxe – sie war erneut der dynamischste Bereich des Konzerns.
Während Europa glänzte, belastete Nordamerika die Bilanz: Der Umsatz in der Region sank um 1,4 % auf 2,97 Milliarden Euro. CEO Nicolas Hieronimus sprach offen von einem „schwierigeren Start“ als erwartet in den USA. Die angekündigten US-Zölle auf EU-Importe setzen zusätzliche Unwägbarkeiten. Zwar hat L’Oréal Lagerbestände bei betroffenen Marken aufgebaut und erwägt punktuelle Preisanpassungen sowie Verlagerungen in der Produktion – strukturelle Änderungen wolle man aber vermeiden.
China, lange Sorgenkind der Branche, entwickelte sich hingegen stabiler als befürchtet. In Nordasien legte der Umsatz um 8,4 % zu, in den Schwellenländern sogar um 12 %. Insgesamt übertraf das Quartalsergebnis mit 11,73 Milliarden Euro die Analystenerwartungen von 11,47 Milliarden Euro (Visible Alpha).
Trotz verhaltener Prognosen für das globale Beauty-Geschäft – erwartet wird laut Hieronimus nun eher das untere Ende der zuvor prognostizierten 4 % bis 4,5 % Jahreswachstumsrate – zeigt sich der L’Oréal-Chef zuversichtlich: Das Unternehmen werde auch 2025 Marktanteile gewinnen und Umsatz sowie Ergebnis steigern.
Die robuste Aufstellung in den USA mit lokaler Produktion schützt teilweise vor tarifären Risiken, betonen Analysten. Dennoch bleibt das Umfeld anspruchsvoll, vor allem für importierte Hochmargenprodukte aus Europa. L’Oréal setzt daher auf eine straffe Steuerung der Gewinn- und Verlustrechnung, um Marge und Dynamik zu sichern – und beweist dabei einmal mehr seine strategische Disziplin.