Logistik im Fokus: Warnstreik bei DHL ohne größere Folgen
Ein offensichtliches Zusammenspiel aus Mobilisierung und Gelassenheit prägt den aktuellen Warnstreik am strategisch bedeutenden DHL-Drehkreuz in der Nähe von Leipzig. Trotz der Arbeitsniederlegung von mehreren Hundert Beschäftigten am Standort Schkeuditz zeigt sich das Unternehmen unbeeindruckt und führt seine operativen Abläufe wie vorgesehen fort.
Laut einem Unternehmenssprecher sind bisher keine Beeinträchtigungen im Betriebsablauf zu beobachten. Die Fachgewerkschaft DPVKOM sorgt hingegen für andere Töne und warnt vor möglichen Verzögerungen in der Bearbeitung tausender Sendungen, die letztendlich die Postkunden treffen könnten. DHL hingegen dämpft solche Befürchtungen.
Der Standort in Leipzig sei ausschließlich auf die Abwicklung zeitkritischer internationaler Expressfracht fokussiert, die innerhalb eines separaten DHL-Express-Netzwerks befördert werden, sodass die heimische Postzustellung keine Nachteile erleiden soll. Auslöser des Streiks sind die von der Gewerkschaft vorgebrachten Forderungen nach einer Anhebung der Entgeltgruppen um 500 Euro, um die Unterschiede zum Westniveau auszugleichen, einer anschließenden Erhöhung um acht Prozent und einer Sonderzahlung in Form eines 13. Monatsgehalts.
Diese Maßnahmen sollen dabei helfen, die Verhandlungsbereitschaft des Arbeitgebers zu stärken und die Bedingungen der Belegschaft nachhaltig zu verbessern. Die Laufzeit des geforderten Tarifvertrags ist auf zwölf Monate angesetzt.