Kursgewinne am Aktienmarkt trotz Zoll-Pingpong
An der Wall Street herrschte am Mittwoch zunächst Freude, als der „Wall Street Journal“ enthüllte, dass die USA erwägen, China-Zölle zu senken. Diese Euphorie wurde jedoch kurz darauf gedämpft, als Karoline Leavitt, die Sprecherin des Weißen Hauses, klarstellte, dass keine einseitigen Maßnahmen in Erwägung gezogen würden, was die vorherigen Gewinne wieder teils abschmelzen ließ.
Der Dow Jones Industrial verabschiedete sich mit einem erfreulichen Zuwachs von 1,07 Prozent und schloss bei 39.606,57 Punkten, obwohl er vorher vorübergehend über der 40.000er Marke schwebte. Im Technologiebereich glänzte der Nasdaq 100 mit einem Zuwachs von 2,28 Prozent und endete bei 18.693,26 Punkten. Ähnlich positiv verlief der Tag für den breiter gefassten S&P 500, der um 1,67 Prozent zulegte und bei 5.375,86 Punkten schloss.
Boeing führte die Gewinnerliste im Dow mit einem Plus von 6 Prozent an. Der Flugzeugbauer konnte durch gesteigerte Produktionszahlen und reduzierte Geldverbrennung im ersten Quartal Boden gutmachen. Gleichzeitig zeigte sich Boeing-CEO Kelly Ortberg optimistisch, die Produktion der 737 Max bis Ende des nächsten Jahres zu steigern.
Tesla erholte sich ebenfalls erstaunlich gut, trotz schwacher Quartalszahlen. Der Wechsel von Elon Musk, sich ab Mai mehr auf Tesla anstatt auf Regierungsgeschäfte zu konzentrieren, ließ die Aktien um 5,3 Prozent steigen, wenngleich sie seit Jahresbeginn noch deutliche Verluste aufweisen. Auch die anderen Technologieriesen der sogenannten „glorreichen Sieben“, darunter Alphabet, Microsoft, Apple, Meta, Amazon und Nvidia, profitierten von der zollbedingten Hoffnungslage und verzeichneten kräftige Kursgewinne. Apple und Meta meisterten zudem Strafen aus der EU ohne nennenswerte Marktreaktion.
Intel überraschte mit einem Bericht über bevorstehende personelle Umstrukturierungen. Der angeschlagene Chiphersteller plant offenbar, mehr als ein Fünftel der Belegschaft einzusparen. Diese Nachricht wurde an der Börse positiv aufgenommen, die Aktien kletterten um 5,4 Prozent – allerdings auf niedrigem Niveau.