Kundenflaute bei T-Mobile US drückt auf Telekom-Aktien
Ein schwächeres Kundenwachstum bei T-Mobile US hat am Freitag die Aktien der Deutschen Telekom belastet. Zur Eröffnung des Börsentages rutschte der Kurs um 2,4 Prozent auf 31,95 Euro und verlor damit an Boden im Dax. Währenddessen erlitten die T-Mobile-US-Papiere im vorbörslichen Handel jenseits des Atlantiks einen Rückgang von über fünf Prozent.
Trotz einer optimistischen Gewinnprognose und einer Anhebung der Zielspanne für den bereinigten freien Cashflow, enttäuschte die Zahl der neu gewonnenen Telefonvertragskunden die Analysten. Die positiven Geschäftszahlen und der angehobene Ausblick konnten diesen Missstand nicht vollständig überstrahlen, hieß es aus den Reihen der Marktbeobachter.
Laurent Yoon von Bernstein Research stellt fest, dass T-Mobile US zwar den höchsten Kundenzulauf in der US-Branche im ersten Quartal verbuchte, allerdings waren die Erwartungen noch ambitionierter. Ein Sonderangebot hatte das Vertragskundengeschäft beflügelt. Die allgemein gestiegenen Kündigungsraten, auch bei Wettbewerbern wie AT&T und Verizon, lassen auf einen verschärften Wettbewerb in einem gesättigten Markt schließen.
Ein Händler kommentierte diesen Trend als Anzeichen für einen intensivierten Konkurrenzdruck, der bei Anlegern Sorgen auslöste. Nichtsdestotrotz seien die Quartalszahlen insgesamt solide und die Auswirkungen auf die Telekom-Aktien wohl nur von kurzer Dauer.
Gewinnmitnahmen könnten ebenfalls für den Kursrückgang verantwortlich sein, so Akhil Dattani von JPMorgan. Die Aktien von T-Mobile US haben in diesem Jahr bereits nahezu 19 Prozent zugelegt, hohe Erwartungen waren somit bereits einkalkuliert. Mit einem Jahresgewinn von über zehn Prozent bleiben die Telekom-Aktien auf einem stabilen Fundament, weiterhin oberhalb der 100-Tage-Durchschnittslinie, einem Zeichen für positive mittelfristige Tendenzen.