Kritische Blicke auf Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit
Eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens EY zeigt, dass eine Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer skeptisch auf die wirtschaftliche Stärke Deutschlands blickt. Laut der Umfrage, die im Frühjahr mehr als 2.000 Beschäftigte befragte, meinen 56 Prozent, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Landes in den letzten fünf Jahren gelitten hat. Lediglich zwölf Prozent erkennen eine Verbesserung, während rund 32 Prozent keine Veränderung wahrnahmen.
Die Zukunftsfähigkeit Deutschlands wird von vielen ebenfalls infrage gestellt: 52 Prozent sehen sie in einem negativen Licht. Doch es gibt auch positive Stimmen: Knapp die Hälfte der Befragten sieht die Zukunftsfähigkeit des Standorts optimistisch. Besonders jüngere Befragte bis 35 Jahre sind zuversichtlich, während ältere Arbeitnehmer deutlich skeptischer sind.
Jan-Rainer Hinz, der bei EY für Personal verantwortlich ist, warnt vor den Folgen dieser kritischen Einschätzung der Marktlage. Dennoch betont er, dass gerade die positive Einstellung der jüngeren Generation Hoffnung gibt. Diese Gruppe sehe die Herausforderungen als Chancen und nicht als Hemmnisse. Hinz verweist dabei auf die potenzielle Stärke, die hochmotivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter für den Heimatmarkt bedeuten können.
Unter den größten Herausforderungen für Deutschlands Wirtschaft nannten die Befragten die Bürokratie, hohe Energiekosten und den Fachkräftemangel. Hingegen werden qualifizierte Arbeitskräfte, Lebensqualität und politische Stabilität als wesentliche Standortvorteile wahrgenommen.