Kosmos Energy stoppt Übernahmepläne von Tullow Oil – Aktien reagieren turbulent
Das US-amerikanische Öl- und Gasunternehmen Kosmos Energy hat seine Bemühungen eingestellt, den auf Westafrika fokussierten Konzern Tullow Oil zu übernehmen, was zu einem erheblichen Kursrückgang von 10% bei Tullow führte. Überraschend blieb eine Erklärung der Amerikaner aus, warum die Verhandlungen über das potenzielle Geschäft endeten, die sich lediglich in einer frühen Gesprächsphase befanden.
Im Gegensatz dazu erlebte Kosmos Energy nach der Bekanntgabe einen Aufschwung, mit einem beachtlichen Anstieg der Aktien um fast 13% im vorbörslichen Handel. Die Fusion hätte die Operationen beider Unternehmen gebündelt und die Produktion bis 2024 auf über 130.000 Barrel Öläquivalent pro Tag ausgeweitet, mit Vermögenswerten in mehreren westafrikanischen Ländern und dem Golf von Mexiko.
James Hosie, ein Analyst von Shore Capital Stockbrokers, erklärte gegenüber Reuters: „Es gab durchaus Gründe, eine Transaktion zu prüfen, da gemeinsame Vermögenswerte in Ghana vorliegen und operationelle Synergien möglich wären.“ Allerdings wies er darauf hin, dass eine solche Transaktion die Unterstützung der ghanaischen Regierung und der Gläubiger beider Unternehmen erfordert hätte, was möglicherweise herausfordernd gewesen wäre.
Beide Unternehmen, die mit erheblichen Schulden belastet sind, arbeiten derzeit in wichtigen Ölfeldern in Ghana zusammen. Obwohl Kosmos bis zum 9. Januar 2025 Zeit hatte, ein definitives Übernahmeangebot für Tullow vorzulegen, behält sich das Unternehmen das Recht vor, seine Entscheidung unter bestimmten Bedingungen zu überdenken.
Tullow Oil zeigt sich derweil zuversichtlich, unabhängig bestehen zu können und verweist auf das Vertrauen des Boards in die Stärke der eigenen Position, die Kapitalstruktur weiter zu optimieren. Analyst Hosie merkte an, dass das potenzielle Geschäft opportunistisch wirkte, besonders in Anbetracht der jüngsten Ankündigung von Tullows Suche nach einem neuen CEO.
Anfang des Monats hatte Tullow bereits den bevorstehenden Rücktritt von CEO Rahul Dhir bekanntgegeben, der kommendes Jahr auch den Vorstand verlassen wird.