Kontroverse in der Türkei: Verbot von geplanten Kaiserschnitten in privaten Kliniken sorgt für Proteste
Das Gesundheitswesen in der Türkei steht vor einer Herausforderung: Die jüngst im Amtsblatt verkündete Regelung der Regierung Erdogan, geplante Kaiserschnitte in privaten medizinischen Einrichtungen zu untersagen, sorgt landesweit für Aufruhr. Diese Entscheidung ist Teil einer umfassenderen Initiative, um die Anzahl der natürlichen Geburten zu steigern und das Bevölkerungswachstum nachhaltig zu gestalten.
Die tü rkische Regierung unter Recep Tayyip Erdogan verfolgt mit Nachdruck das Ziel, die Geburtenrate anzuheben, was im Rahmen des 'Jahres der Familie' im Jahr 2025 von besonderer Bedeutung ist. Kritiker wie die Ärztin Aysegül Ates Tarla von der Türkischen Ärztekammer TTB argumentieren, dass diese Politik erheblichen Druck auf Frauen ausübt und ihre Entscheidungsfreiheit im Hinblick auf die Geburtsmethode stark einschränkt.
Dies erwecke den Eindruck, dass der Entschluss für einen Kaiserschnitt oftmals leichtfertig getroffen werde. Unterdessen werden in Istanbul und Ankara erste Proteste gegen die neue Regelung erwartet. Viele Frauen und Aktivisten kritisieren den als rückschrittlich empfundenen Eingriff in die persönlliche Entscheidungsfreiheit und fordern eine Rücknahme des Verbots.
In den städtischen Gebieten sind insbesondere private Gesundheitszentren, die nunmehr von der Regelung stark betroffen sind, vermehrt anzutreffen.