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Konjunktur-Sturz nach Trumps Zollbefehl – ZEW-Index fällt ins Bodenlose

17. April 2025, 21:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Konjunktur-Sturz nach Trumps Zollbefehl – ZEW-Index fällt ins Bodenlose
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161,3 Milliarden Euro betrug 2023 das Exportvolumen Deutschlands in die USA – der höchste Anteil seit über zwei Jahrzehnten.
Donald Trumps erratische Handelspolitik trifft deutsche Wirtschaftsprognosen mit voller Wucht. Die Investorenstimmung bricht so stark ein wie seit dem Ukrainekrieg nicht mehr – und das aus gutem Grund.

Ein Präsident, ein Tweet – und die Märkte zittern

Minus 65,6 Punkte. Nicht an der Börse, sondern im Vertrauen der deutschen Finanzprofis. Der ZEW-Index, Gradmesser für die Stimmung unter Analysten und Investoren, stürzt im April regelrecht ab.

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Und das wegen einer einzigen Quelle der Unsicherheit: Donald Trump. Der ehemalige und womöglich künftige US-Präsident hat mit einem neuen Zoll-Dekret erneut Unruhe in den Welthandel getragen – mit Folgen bis Mannheim.

Was im Weißen Haus beschlossen wird, hat für deutsche Unternehmen unmittelbare Konsequenzen. Und zwar nicht nur für Autohersteller oder Maschinenbauer.

Die USA sind Deutschlands wichtigster Exportkunde. Als Trump Anfang April überraschend 20-Prozent-Zölle gegen zahlreiche Handelspartner verhängte – um sie wenige Tage später wieder auszusetzen –, war das kein politisches Ritual. Es war ein Schockmoment. Einer, der in den Zahlen des ZEW deutlich sichtbar wird.

Minus 14,0 – die niedrigste Erwartung seit fast zwei Jahren

Das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragt regelmäßig rund 160 Finanzmarktteilnehmer zu ihren Konjunkturerwartungen.

Das aktuelle Ergebnis: Der Index der wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland fällt im April auf minus 14,0 Punkte – von zuvor plus 51,6. Ein Rückgang, der seit Beginn des russischen Angriffskriegs nicht mehr beobachtet wurde.

Der Grund ist eindeutig: „Der erratische Umbruch in der US-Handelspolitik lässt die Erwartungen für Deutschland einbrechen“, sagt ZEW-Präsident Achim Wambach.

Besonders belastend sei nicht nur die Ankündigung neuer Zölle selbst – sondern die Unvorhersehbarkeit der US-Strategie. Heute Zölle, morgen Ausnahmen, übermorgen eine neue Drohkulisse. Für Planungssicherheit ist da kein Platz mehr.

Der ZEW-Index fällt im April um 65,6 Punkte – der stärkste Einbruch seit dem Beginn des Ukrainekriegs.

Deutschland trifft es besonders hart – wegen seiner Exportabhängigkeit

2023 exportierte Deutschland Waren im Wert von 161,3 Milliarden Euro in die USA. Das entspricht 10,4 Prozent aller deutschen Ausfuhren – so viel wie zuletzt 2002. Für viele deutsche Unternehmen, gerade aus der Industrie, ist der US-Markt nicht irgendein Absatzgebiet.

Er ist das Rückgrat des internationalen Geschäfts. Wenn dort Zölle drohen, betrifft das nicht nur Umsätze – sondern auch Investitionsentscheidungen, Lieferketten, Beschäftigung.

„Trump schädigt die USA mit seinen Zollkapriolen erheblich“, warnt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Er meint damit auch: Die Kollateralschäden treffen auch die Handelspartner – allen voran Deutschland. Denn wer exportiert, ist abhängig von Vorhersehbarkeit. Und genau daran fehlt es derzeit in Washington.

Ökonomen von der Realität überholt

Die aktuelle Dynamik hat selbst Experten überrascht. Ökonomen, die von Reuters befragt wurden, hatten mit einem deutlich milderen Rückgang gerechnet – auf +9,5 Punkte.

Doch die Märkte reagieren empfindlich auf Unsicherheit. Und Trump liefert derzeit reichlich davon. Mit der Ankündigung pauschaler Zölle von 25 Prozent auf Stahl, Aluminium und Fahrzeuge sowie zehn Prozent auf nahezu alle übrigen Güter, hatte er ein Signal gesetzt: Die Zeiten freier Märkte sind vorbei – zumindest, wenn es nach ihm geht.

Zwar wurden einige dieser Zölle später für 90 Tage ausgesetzt. Doch das Muster ist bekannt: Drohen, aussetzen, nachjustieren. Das macht langfristige Planung für Unternehmen unmöglich. Und es erklärt, warum sich die Stimmung am Finanzmarkt so rasant dreht.

Die neue Unsicherheitsdividende

Trumps Politik ist nicht nur protektionistisch – sie ist unberechenbar. Und genau das ist der wahre Schaden. Nicht nur für die EU, sondern für den Welthandel insgesamt. Denn das Vertrauen in internationale Spielregeln, in faire Verfahren, in Stabilität – all das wird erschüttert, wenn mit einem Federstrich Zölle eingeführt oder aufgehoben werden.

Die Folge ist ein globaler Unsicherheitsaufschlag. Investoren halten sich zurück, Unternehmen verschieben Pläne, Märkte reagieren nervös. Der dramatische Einbruch des ZEW-Index ist Ausdruck genau dieser Unsicherheitsdividende. Und er macht deutlich, dass geopolitische Risiken längst kein Randthema mehr sind – sondern zum harten Kern wirtschaftlicher Realität gehören.

Ein Warnsignal – nicht nur für Deutschland

Der ZEW-Index ist ein Frühindikator. Er zeigt, was Analysten und Investoren erwarten – nicht, was bereits Realität ist. Doch genau deshalb ist der jetzige Rückgang so alarmierend. Denn er signalisiert: Sollte der Handelskonflikt weiter eskalieren oder ein erneuter Trump-Wahlsieg bevorstehen, steht der deutschen Exportwirtschaft eine harte Phase bevor.

Das Vertrauen ist angeschlagen. Die Unsicherheit hoch. Und der Ton aus Washington wird rauer. Für Deutschland, das auf Offenheit und freien Handel angewiesen ist, ist das mehr als ein politisches Problem. Es ist eine wirtschaftliche Gefahr.

Finanzen / Wirtschaft
[InvestmentWeek] · 17.04.2025 · 21:00 Uhr
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