Kirchen im politischen Diskurs: Eine unverzichtbare Stimme
Die Frage, ob und wie Vertreter der Kirchen sich im politischen Diskurs äußern sollen, bleibt ein ständiges Thema in der Bundesrepublik. Trotz rückläufiger Mitgliedszahlen gehören Ende 2024 immer noch beachtliche 37,8 Millionen Deutsche einer der beiden großen christlichen Konfessionen an. Viele dieser Gläubigen erwarten von ihren Kirchen klare Stellungnahmen zu wichtigen politischen Themen, um Orientierung zu finden.
In der Vergangenheit hat sich auch der am Ostermontag verstorbene Papst Franziskus immer wieder zu aktuellen politischen Angelegenheiten geäußert. Dazu zählten die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten ebenso wie der Klimawandel, womit der Pontifex Versuche unternommen hat, den globalen Diskurs mitzugestalten. Diese Erwartung an kirchliche Institutionen ist nicht unbegründet und sollte von politischen Parteien, wie die CDU als größte Volkspartei, ernstgenommen werden.
Es obliegt nicht der Union, die Themenfelder zu definieren, zu denen sich die Kirchen äußern dürfen. Die Meinungsvielfalt und der Beitrag der Kirchen zu gesellschaftlich relevanten Themen sind unverzichtbar für den politischen Diskurs, der durch die Stimmen der Konfessionen nur bereichert werden kann.