KI-Revolution in der Personalabteilung: Ein Balanceakt zwischen Chancen und Risiken
Die Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) befindet sich bei vielen Unternehmen noch in der Anfangsphase, so Megan Smith, Leiterin der Personalabteilung von SAP Nordamerika. Sie betont, dass Personalabteilungen eine entscheidende Rolle beim Aufbau von Governance-Modellen und der Bereitstellung von Werkzeugen spielen werden, um den Arbeitsplatz für die Zukunft zu rüsten. Die Nutzung von KI wird den Mitarbeitern mehr Self-Service-Optionen ermöglichen, während Personalabteilungen von der Generierung von Interviewfragen bis hin zur Verwaltung von Lohnzyklen profitieren werden.
Dennoch ist Vorsicht geboten: Experten warnen vor einer zu starken Abhängigkeit von KI. Vielfalt und Inklusion sollten weiterhin im Fokus stehen, unabhängig von den eingesetzten Technologien. Zudem ist die Befürchtung, dass KI der Menschheit Arbeitsplätze kosten könnte, immer noch präsent. Eine namhafte CHRO sieht sich gezwungen, die Anzahl der HR-Mitarbeiter aufgrund von KI deutlich zu reduzieren. Gleichwohl ist es von Bedeutung, dass HR-Teams weiterhin Programme zur Aufwertung und Weiterbildung der Mitarbeiter anbieten, um den zukünftigen Arbeitsanforderungen gerecht zu werden.
Die Vielfalt der angebotenen KI-Lösungen kann jedoch überwältigend sein. Hier müssen sich Personalverantwortliche auf ihr Netzwerk stützen, um die passenden Technologien zu finden. Die kontinuierliche Weiterbildung wird zum Erfolgsfaktor, um den immer schnelleren Wandel zu meistern. Parallel dazu bleibt die Pflege von Führungskompetenzen im Fokus von Weiterbildungsprogrammen, insbesondere nach den durch die Pandemie verursachten Unterbrechungen.
Die Herausforderung besteht darin, den Balanceakt zwischen persönlicher Weiterbildung und der Nutzung von KI-gestützten Lösungen zu meistern. Im Zuge eines zunehmenden globalen Wettbewerbs suchen Unternehmen vermehrt Unterstützung in internationalen Talentschmieden. Diese Strategie ist häufig notwendig, um schwer zu findende Qualifikationen in Bereichen wie Datenanalyse und KI zu beschaffen.
Zudem spielt die politische Landschaft eine immer größere Rolle in der Arbeitswelt. Laut einer Umfrage von SurveyMonkey aus dem Jahr 2024 berichten viele Mitarbeiter von Spannungen am Arbeitsplatz, die durch politische und soziale Identitäten hervorgerufen werden. Hier gilt es, generationsübergreifende Unterschiede zu verstehen und zu navigieren.
Im Bereich der Arbeitsflexibilität ringen Unternehmen mit der Herausforderung, wie nach der Pandemie der Spagat zwischen Homeoffice und Präsenzarbeit gelingen kann. Trotz Einschränkungen sehen SAP und andere Unternehmen darin weiterhin eine wichtige Methode, um Flexibilität und Produktivität zu vereinen.