KI-Investments: Eine gemischte Bilanz im Technologie-Sektor
Die aktuellen Gewinnberichte der S&P 500-Unternehmen ziehen das Interesse der Anleger auf sich, insbesondere die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Analysten erwarten ein verlangsamtes Gewinnwachstum: Während die Quartalszahlen des Vorjahres um 5,3% ansteigen sollen, liegt das Wachstum dennoch deutlich unter den 13,2% des zweiten Quartals. Die stärksten Zuwächse werden in den Bereichen Technologie und Kommunikationsdienste erwartet, mit entsprechenden Prognosen von 15,4% bzw. 12,3%. Derweil hat die Dominanz von KI-Unternehmen im vergangenen Jahr zu erheblichen Marktgewinnen geführt, wobei der S&P 500 seit Jahresbeginn um etwa 21% gestiegen ist, vor allem dank der Stärke der Technologie- und Kommunikationssektoren.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Frage, wie große Unternehmen ihre KI-Initiativen zu monetarisieren verstehen. Meta beeindruckte jüngst mit einem Anstieg des Aktienkurses nach starken Umsatzprognosen, während Googles Ausgaben für KI-Technologien Skepsis bezüglich der Integration in bestehende Geschäftsmodelle hervorrufen. Mit einem gegenwärtigen Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 von 22,3—deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 15,7—hoffen Investoren auf Ergebnisse, die höhere Aktienbewertungen rechtfertigen könnten. Solita Marcelli von UBS Global Wealth Management zeigt sich hoffnungsvoll, dass die Ergebnisse des dritten Quartals weitere Fortschritte auslösen könnten, insbesondere da der Halbleitersektor ein bedeutender Investitionsschwerpunkt im KI-Bereich bleibt.
Im europäischen Vergleich hat Barclays kürzlich das Kursziel für ASML Holding von 1.150 EUR auf 1.100 EUR gesenkt, obwohl das "Overweight"-Rating beibehalten wurde. Barclays schätzt nach wie vor die Potenziale von ASML und BE Semiconductor, empfiehlt allerdings, mögliche Schwächen im Marktumfeld geschickt zu nutzen. Während ASML auf Platz 17 der trendenden KI-Aktien rangiert, bleibt die Suche nach aussichtsreicheren KI-Investitionen relevant—vorzugsweise jenen, die weniger als das Fünffache ihres Gewinns handeln.
