Kauf auf Pump: Die beliebte Liquiditätsspritze der Deutschen
Die finanzielle Lage der Deutschen offenbart interessante Präferenzen, wenn es um die Überbrückung von monetären Engpässen geht. Einer aktuell veröffentlichten Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts YouGov, im Auftrag der TeamBank, zufolge, zählen vor allem der Kauf auf Pump und der Dispokredit zu den geschätzten Mitteln der Wahl. Die im Zeitraum von Juni bis Juli 2023 online durchgeführte Umfrage, bei der 3.160 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren befragt wurden, zeigt eindrucksvolle Zahlen: Satte 73 Prozent der Befragten haben bereits mindestens eine Form der Finanzierung in Anspruch genommen. Besonders populär ist dabei der Kauf auf Rechnung, für den sich 38 Prozent entschieden haben, gefolgt von einem Drittel, welches einen Dispokredit nutzte. Ratenkäufe oder Darlehen für größere Investitionen wie Immobilien stehen bei 26 bzw. 28 Prozent der Befragten hoch im Kurs. Interessanterweise werden diese Finanzierungsmöglichkeiten vornehmlich von den einkommensstärkeren Haushalten genutzt. Fast jeder zweite dieser Gruppe, mit einem Nettoeinkommen von 4.000 Euro und mehr, griff bereits auf ein derartiges Darlehen zurück. Bei geringverdienenden Haushalten unter 1.000 Euro ist die Bereitschaft dafür signifikant niedriger, mit nur 13 Prozent, die auf einen größeren Kredit oder Ratenkauf zurückgegriffen haben. Das Bewusstsein für verantwortungsvolles Finanzieren ist dabei überraschend ausgeprägt. Denn 56 Prozent ziehen eine Finanzierung nur in Ausnahmefällen in Betracht, während 27 Prozent alle Formen der Kreditaufnahme kategorisch ablehnen. Auch die Sorge, Zahlungsengpässen während der Laufzeit von Krediten zu begegnen, teilen immerhin 30 Prozent. Zusätzlich hat sich die finanzielle Lage bei einem Drittel der Teilnehmer im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert.
