Kapitalanforderungen für US-Banken: Die neuen Pläne der Fed sorgen für Erleichterung
Die Federal Reserve hat in dieser Woche angekündigt, ihre Pläne zur Erhöhung der Kapitalanforderungen für die größten US-Banken zu überarbeiten. Ursprünglich war eine Erhöhung von 19 Prozent vorgesehen, doch nach Kritik aus der Branche wird diese nun auf 9 Prozent reduziert.
Michael Barr, der oberste Regulierer der US-Zentralbank, erklärte, dass diese Anpassung die neuen Anforderungen näher an die geplanten Erhöhungen für Banken in der EU heranführen, die mit 9,9 Prozent prognostiziert wurden. Diese Änderungen an den sogenannten Basel III Endgame-Vorschriften werden von den Banken begrüßt, die argumentiert hatten, dass der ursprüngliche Anstieg der Anforderungen der Wirtschaft schaden und die US-Banken im internationalen Vergleich benachteiligen würde.
Bereits seit längerem müssen Banken eine gewisse Kapitalkomponente vorhalten, aber die aktuellen Vorschläge beziehen sich auf sogenannte "operationelle" Risiken, wie sie beispielsweise bei der Silicon Valley Bank und anderen US-Regionalbanken im letzten Jahr auftraten.
Es ist wahrscheinlich, dass US-Regulierungsbehörden von den Banken weiterhin zusätzliches Kapital zur Abdeckung operationeller Risiken verlangen werden. Die Frage bleibt jedoch, wie viel Kapital nötig ist, ohne dass wirtschaftliches Wachstum darunter leidet. Höhere Kapitalanforderungen bieten einen besseren Schutz gegen finanzielle Krisen, könnten jedoch das Kreditverhalten von Banken und Verbrauchern beeinträchtigen.
Seit der Finanzkrise hat sich einiges geändert: Lehman Brothers und andere Finanzinstitute hatten 2007-2008 Kapitalquoten von etwa 3 Prozent ihrer Gesamtaktiva. Heute liegen diese Quoten für große US-Banken bei etwa 10 Prozent.
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