Kanadische Finanzgiganten unter Druck: TD Bank warnt vor Herausforderungen bis 2025
Die TD Bank, Kanadas zweitgrößtes Kreditinstitut, sieht sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, nachdem sie aufgrund eines regulatorischen Verfahrens in den USA gezwungen ist, ihr Anti-Geldwäsche-Programm zu überarbeiten. Das Geldhaus hat beschlossen, seine Gewinnprognosen bis 2025 vorerst auszusetzen und wird neue Ziele erst in der zweiten Jahreshälfte desselben Jahres bekannt geben. Diese Entscheidung führte zu einem Kursrückgang von 5,4 %.
Gleichzeitig plant die Bank eine umfassende strategische Überprüfung. Der zukünftige CEO, Raymond Chun, betonte gegenüber Analysten, dass sämtliche Optionen geprüft würden, um Wachstumspotenziale, Produktivitätsinitiativen sowie Investitions- und Desinvestitionsstrategien neu zu bewerten. Mit der umfassenden Überarbeitung strebt TD an, sowohl ihre Risikokontrollinfrastruktur zu stärken als auch den Wachstumskurs langfristig zu sichern.
Die regulatorischen Schwierigkeiten der TD Bank resultieren aus Mängeln in ihrem Compliance-System, die unter anderem illegale Aktivitäten wie Drogen- und Terrorismusfinanzierung ermöglichten. Analysten kritisieren die fehlende Klarheit über die langfristigen Auswirkungen der vorgeschriebenen Änderungen, was die Unsicherheit der Investoren weiter verstärkt.
Im Vergleich dazu überraschte die Canadian Imperial Bank of Commerce positiv mit ihrem Quartalsergebnis, wobei diese die Analystenschätzungen übertraf. Hingegen verfehlten sowohl TD als auch die Bank of Montreal die Erwartungen, was teils auf Verluste in ihren US-Geschäftsbereichen zurückzuführen ist.
Ein Lichtblick für die Anleger war die Ankündigung, dass die Bank of Montreal durchgerechnet bis 2025 mit einer Stabilisierung der Kreditvorsorgen rechnet, was ihre Aktien letztlich anziehen ließ. Die jüngsten Resultate der größten kanadischen Banken reflektieren eine gemischte Bilanz und verleihen dem kommenden Finanzjahr einen Hauch vorsichtiger Zuversicht.