Kanadas Leitindex verzeichnet breiten Aufschwung trotz Handelskonflikt-Bedenken
Am Mittwoch verzeichnete der wichtigste kanadische Aktienindex deutliche Zuwächse, insbesondere dank einer starken Performance im Gesundheits- und Konsumsektor. Trotz der Besorgnis der Investoren über die jüngsten Zollandrohungen von Donald Trump und einer eingehenden Analyse der US-Wirtschaftsdaten konnte der Toronto Stock Exchange S&P/TSX Composite Index um 105,62 Punkte oder 0,42 % auf 25.510,76 steigen, nahe einem Rekordhoch, das zuletzt am 25. November erreicht wurde.
Insgesamt zeigten mindestens elf Sektoren auf dem Index grüne Zahlen, wobei Gesundheitswesen und zyklische Konsumgüter mit einem Anstieg von 1 % bzw. 0,9 % führend waren. Besonders hervorzuheben sind Unternehmen wie Orla Mining, das um 5,4 % stieg, Aya Gold & Silver mit einem Plus von 5,3 % sowie New Gold, das um 4,7 % zulegte.
Laut Ian Chong, Portfoliomanager bei First Avenue Investment Counsel, reagiert der Index wahrscheinlich positiv auf Kanadas jüngste Zusagen zur Verschärfung der Grenzkontrollen. Der kanadische Minister für öffentliche Sicherheit äußerte am Dienstag die enge Zusammenarbeit mit den USA in Sicherheitsfragen an der Grenze und kündigte den Einsatz neuer Technologien sowie zusätzliches Personal an.
Die Ankündigungen von Donald Trump, Einfuhrzölle in Höhe von 25 % auf US-Importe aus Kanada und Mexiko erheben zu wollen, sorgten jedoch weiterhin für Unruhe. Rund 75 % der kanadischen Exporte, darunter auch Erdöl, gehen in die Vereinigten Staaten, und Trump plant, Rohöl von diesen Zöllen nicht auszunehmen. Die Bank of Canada erklärte am Dienstag, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen, sollten sie umgesetzt werden, beide Volkswirtschaften beeinflussen würden und diese in ihre Konjunkturprognosen einfließen werden.
In der Zwischenzeit verzeichneten die Wall Street Indizes am Mittwoch leichte Verluste, nachdem entscheidende Inflationsdaten den Erwartungen entsprachen. Ein Bericht des Handelsministeriums zeigte, dass der Personal Consumption Expenditure Index im Oktober auf Jahresbasis um 2,3 % gestiegen ist. Auf Monatsbasis stieg er um 0,2 %, im Einklang mit den Prognosen der Ökonomen.
Des Weiteren fielen die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA in der letzten Woche. Die US-Wirtschaft wuchs im dritten Quartal robust, wie die Regierung am Mittwoch bestätigte, gestützt durch eine kräftige Konsumnachfrage. Händler sehen eine 65,6%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die US-Notenbank im nächsten Monat.
