Kanada als Partnerland: Hannover Messe setzt auf transatlantische Zusammenarbeit
Die Hannover Messe, eine der weltweit größten Industriemessen, gewährt in diesem Jahr Kanada als Partnerland eine herausragende Plattform – ein Zeichen des Schwenkels angesichts der Tarifpolitik des US-Präsidenten Donald Trump. Die Kanadier nutzen diese Gelegenheit, um unter dem zunehmenden Zoll-Druck neue Wirtschaftsallsianzen zu beschließen.
Kanada glänzt auf der Messe mit stolzen 260 Ausstellern und sendet damit ein starkes Signal für eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit, nicht nur mit Europa, sondern auch transatlantisch. Christina Bilyk, die Verantwortliche für Kanadas Messeauftritt, sieht dies als perfekte Gelegenheit, die gemeinsamen Beziehungen zu vertiefen.
Seit den ersten Ankündigungen von US-Zöllen sind allein durch die Bemühungen von Initiativen wie Next Generation Manufacturing Canada zusätzliche 80 Anmeldungen von kanadischen Firmen eingetroffen. Diese sind motiviert, neue Partnerschaften insbesondere in Europa zu knüpfen, um dem bisherigen Abhängigkeitsverhältnis von den USA entgegenzuwirken.
Die Messe wird während der fünf Tage über 4.000 Aussteller aus mehr als 60 Ländern präsentieren. Besonders bemerkenswert ist der hohe Anteil chinesischer Aussteller von über 900 Firmen. Trotz politischer Spannungen haben sich fast 100 Unternehmen aus den USA angekündigt, was das ungebrochene Interesse an Hannover unterstreicht.
Ein viel diskutiertes Thema wird die industrielle Transformation sein, in der die Künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle spielt. Neue technologische Anwendungen, wie etwa ein von Siemens und Microsoft entwickelter Industrial Copilot, der Roboter per Spracheingabe steuert, demonstrieren die rasanten Fortschritte.
Diese Entwicklungen könnten nicht nur die Stimmung auf der Messe, sondern auch die gesamte Industrie positiv beeinflussen und neue Wege für Investitionen in Infrastrukturtechnologien eröffnen. Die Messe wird mit einer feierlichen Eröffnung durch Bundeskanzler Olaf Scholz eingeleitet, allerdings bleibt abzuwarten, ob der kürzlich ernannte kanadische Premierminister Mark Carney anwesend sein wird.