Kampf gegen Wucherpreise: Ticketmarkt im Visier von SPD und Union
Musik- und Sportfans sollen künftig wirksamer vor überteuerten Ticketpreisen geschützt werden, wie jüngst Vorstöße von SPD und Union zeigen. Der SPD-Rechtsexperte Johannes Fechner fordert strikt, dem Abzocke-Trend entgegenzuwirken, bei dem Eintrittskarten früh ausverkauft, anschließend jedoch zu horrenden Preisen online angeboten werden. Hierbei betont Fechner, dass Transparenz im Ticketzweitmarkt essenziell sei. Verkäufer sollen sich klar zu erkennen geben, und der Originalpreis der Tickets sowie die Art des Angebots - gewerblich oder privat - offenlegungspflichtig sein. Ein Verbot des Weiterverkaufs steht zwar nicht zur Debatte, allerdings sollen Veranstalter befugt sein, Preisgrenzen beim Weiterverkauf zu fixieren. Darüber hinaus fordert Fechner eine Aktivierung der Plattformen durch ein effektives Beschwerdemanagement.
Unterstützung erfährt dieser Vorstoß von CDU-Justizpolitiker Günter Krings, der die Problematik des Missbrauchs anonym agierender und gewerblich operierender Verkäufer untermauert. Diese erheben oft beträchtliche Preisaufschläge, die ein gravierendes Hindernis für sowohl Verbraucher als auch Veranstalter darstellen. Der Ruf nach mehr Transparenz und klaren Informationspflichten für Anbieter von Online-Ticketbörsen wird lauter.
Das Ausmaß des Problems illustriert der Jahresumsatz von rund zwölf Milliarden Euro im Ticketzweitmarkt, wie der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) berichtet. Laut Johannes Everke, Geschäftsführer des BDKV, können Preisaufschläge dort gar bis zu 1.600 Prozent des ursprünglichen Ticketpreises erreichen.