Japanischer Automobilmarkt 2024: Herausforderungen und Hoffnungsschimmer
Der japanische Automobilmarkt schloss das Jahr 2024 mit einem deutlichen Rückgang ab. Die Verkaufszahlen sanken im Dezember um über 9% auf 329.786 Einheiten, verglichen mit 362.839 Einheiten im gleichen Monat des Vorjahres, so die Daten des Japanischen Automobilherstellerverbands. Die Dezemberzahlen markieren das Ende eines Jahres voller Herausforderungen für die Automobilindustrie des Landes.
Besonders betroffen war Toyota Motor Corporation, das aufgrund eines Sicherheits-Testskandals bei der Tochter Daihatsu langanhaltende Produktionsstopps hinnehmen musste. Insgesamt erlebte der japanische Automarkt im vergangenen Jahr einen Rückgang von über 7% auf 4.421.494 Einheiten, nachdem er 2023 um 14% auf 4.779.086 Einheiten gewachsen war.
Die Verkäufe von Pkw gingen um knapp 7% auf 3.725.200 Einheiten zurück, während der Lkw-Absatz um über 12% auf 686.197 Einheiten fiel. Im Gegensatz dazu stiegen die Verkäufe von Bussen und Reisebussen um 20% auf 10.097 Einheiten.
Für Toyota verlief das Jahr ebenso schwierig mit einem Rückgang der Inlandsverkäufe um über 14% auf 1.355.581 Einheiten. Daihatsu musste gar einen Rückgang von über 38% auf 366.635 Einheiten hinnehmen, während Mazda-Einheiten um 20% auf 141.965 Einheiten fielen.
Einige Automobilhersteller, die nicht von den Skandalen der Toyota-Gruppe betroffen waren, konnten jedoch wachsen: Suzuki steigerte seine Verkäufe um 11% auf 721.785 Einheiten, Honda um 12% auf 668.414 Einheiten und Nissan verzeichnete einen leichten Rückgang um 1% auf 475.569 Einheiten.
Ausländische Marken machten etwa 5% des gesamten Fahrzeugabsatzes in Japan aus, angeführt von deutschen Automobilherstellern wie Mercedes-Benz, BMW-Mini, Audi und Volkswagen. Interessant ist auch der Vorstoß des führenden chinesischen Elektrofahrzeugherstellers BYD Auto, der seine Präsenz auf dem japanischen Markt verstärkte.
Die neuesten Regierungszahlen zeigen, dass die japanische Wirtschaft im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 1,2% gewachsen ist, was einem Rückgang im Vergleich zu 2,2% im zweiten Quartal entspricht. Diese Entwicklung spiegelt einen Rückgang bei den Investitionsausgaben und ein langsameres Exportwachstum wider.
Allerdings beschleunigte sich das Wachstum des privaten Konsums, unterstützt durch zeitweilige Einkommenssteuersenkungen und jüngste Lohnerhöhungen. Für das Jahr 2025 wird erwartet, dass sich der Fahrzeugmarkt erholen wird, unterstützt durch ein stabiles Wirtschaftswachstum von rund 1,2%.
Die neue Regierung unter Premierminister Shigeru Ishiba plant, das Wachstum der Binnenwirtschaft weiter zu fördern, indem sie die Löhne und Haushaltseinkommen steigt, regionale Wirtschaften belebt und Unternehmensinvestitionen ermutigt.