
Japan: Alle physischen Switch-2-Spiele von Drittanbietern erfordern Game-Key-Download

Zum Start der Vorbestellungen für Switch 2-Spiele in Japan zeichnet sich ein Trend ab: Sämtliche bislang gelisteten physischen Drittanbieter-Spiele erscheinen nicht als vollwertige Softwarekarten, sondern ausschließlich als sogenannte Game-Key Cards. Diese neuen Karten enthalten keine Spieldaten mehr, sondern dienen lediglich als Schlüssel zum Herunterladen der vollständigen Spieldatei aus dem Nintendo eShop.
Laut Nintendo soll das neue Format Game Key Card (dt. Softwareschlüssel-Karten) optisch klassischen Spielmodulen ähneln, funktional jedoch einen rein digitalen Vertrieb ermöglichen. Der Download ist zwingend erforderlich, erst danach kann das Spiel mit eingelegter Karte gestartet werden. Eine Internetverbindung wird somit zur Voraussetzung - auch bei Spielen im Einzelhandel.
Recherchen auf der japanischen Handelsplattform Yodobashi bestätigen, dass elf von elf gelisteten Drittanbietertiteln, darunter Street Fighter 6, Bravely Default: Flying Fairy und Yakuza 0: Director's Cut, ausschließlich in dieser Form erscheinen. Nur zwei Spiele - Rune Factory: Guardians of Azuma und Story of Seasons: Grand Bazaar - bilden eine Ausnahme, da sie übergreifend mit Inhalten der vorherigen Switch-Generation ausgestattet sind.
Ob das neue Format auch international Standard wird, bleibt unklar: Zwar ist für einzelne Spiele wie Street Fighter 6 die Game-Key-Variante auch im Westen bestätigt, andere Versionen - etwa Daemon X Machina im britischen Amazon-Angebot - weisen bisher kein entsprechendes Logo auf. CD Projekt hingegen gab an, Cyberpunk 2077 vollständig auf physischem Datenträger auszuliefern.
Die Entwicklung stößt in der Gaming-Community auf geteilte Reaktionen: Kritiker verweisen auf Risiken im Falle einer späteren Abschaltung des eShops - ein Szenario, das physische Sammlerstücke langfristig wertlos machen könnte. Auch die Frage nach der Regionalkompatibilität der digitalen Inhalte bleibt bislang unbeantwortet, was insbesondere bei Importen aus Japan relevant werden könnte.
Nintendo äußerte sich bislang nicht zu möglichen Plänen für westliche Märkte: Die Einführung der Game-Key Cards markiert jedoch einen weiteren Schritt hin zu einer stärker digitalisierten Vertriebsstrategie im Konsolenbereich.