Israel im Alarmzustand: Drohende Vergeltung durch Iran nach Angriff in Syrien
In einer sich zuspitzenden Sicherheitslage positioniert sich Israel nach Aussagen des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant entschlossen gegen eventuelle iranische Angriffe. Galant machte in einer Unterredung mit dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin deutlich, dass Israel auf einen direkten Angriff Irans mit angemessenen Gegenmaßnahmen reagieren werde. Die US-amerikanische Zusage, die Verteidigung Israels mit Nachdruck zu unterstützen, bekräftige Austin in diesem Zusammenhang. Diesen Zuspruch empfängt Israel in einer Zeit, in der ein Angriff des Irans, wie vom "Wall Street Journal" berichtet, womöglich unmittelbar bevorsteht.
Das jüngst eskalierte Bedrohungsszenario folgt auf einen Vorfall Anfang April, als das iranische Botschaftsgelände in Syrien Ziele eines vermutlich israelischen Angriffs wurde. In Reaktion verstärkte der Iran seine Drohgebärden, Irans Führungsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei sprach gar von der Notwendigkeit einer Vergeltung Israels. Obwohl konkrete Pläne für einen Gegenschlag im Raum stehen, bleibt eine finale Entscheidung des Iran noch offen. Indes rüstet sich die israelische Armee, vertreten durch Armeesprecher Daniel Hagari, für die Verteidigung des Landes.
Der internationale Tenor neigt zur diplomatischen Deeskalation. US-Außenminister Antony Blinken initiierte eine diplomatische Offensivserie, indem er unter anderem China, die Türkei und Saudi-Arabien zur Einflussnahme aufforderte, um den Iran von weiteren Eskalationen abzubringen. Blinkens Sprecher, Matthew Miller, betont dabei die weltweite Relevanz einer Stabilisierung der Situation.
Ein konkreter Reflex der erhöhten Sicherheitsrisiken zeigt sich in Reisewarnungen der US-Botschaft in Israel sowie einer Anpassung des Flugverkehrs durch die Lufthansa, welche ihre Flüge nach Teheran bis Mitte April suspendiert hat.
In einem anderen Krisenherd, dem Gazastreifen, manifestiert sich die Spannung in einem Ringen um das Wohlergehen israelischer Geiseln. Basem Naim von der Hamas plädiert für eine Waffenruhe, um das Schicksal der Geiseln zu klären und notwendige Rettungsmaßnahmen zu ermöglichen. Gleichzeitig werden humanitäre Herausforderungen sichtbar: Samantha Power, Leiterin der USAID, bezeichnete in einer Anhörung vor dem US-Kongress die Lebensmittelknappheit im Gazastreifen als "Hungersnot". Israel verstärkt vor diesem Hintergrund die Hilfslieferungen über die Grenzübergänge, sieht jedoch Hindernisse bei deren Distribution durch UN-Organisationen.
Kurz zusammengefasst präsentiert sich die Situation in und rund um Israel als ein Fragiles Netz von Sicherheits- und Hilfsmaßnahmen, Spiegelbild politischer Verwundbarkeit und humanitärer Dringlichkeit. (eulerpool-AFX)