Isar Aerospace: Countdown für den Jungfernflug der Spectrum-Rakete
Das aufstrebende bayerische Raumfahrtunternehmen Isar Aerospace steht vor einem bedeutenden Meilenstein. Der erste Testflug der Spectrum-Rakete ist für kommenden Montag geplant und soll vom Andøya Spaceport in Norwegen starten. Der Flug dient vor allem dem Sammeln wertvoller Daten und Erfahrungen. Obwohl ein Erreichen des Orbits beim ersten Mal als unwahrscheinlich gilt, bewertet das Unternehmen bereits jeden Flugsekunden-Zuwachs als Erfolg. Eine Sprecherin erklärte, dass bei einem Testflug auch ein Scheitern wie eine Explosion im Bereich des Erwartbaren liege.
Entscheidend für den Start werden vor allem die Wetterbedingungen und letzte technische Prüfungen sein. Das Startfenster ist zwischen 12:30 und 15:30 Uhr angesetzt, allerdings könnten mögliche technische Anpassungen zu zeitlichen Verschiebungen führen. Sollten die Ergebnisse des Testflugs zufriedenstellend sein, könnte die Produktion der nächsten Raketen mit hoher Geschwindigkeit voranschreiten, um schnell wieder bereit für den nächsten Start zu sein.
Die Spectrum-Rakete besticht durch beeindruckende Maße von 28 Metern Länge und einem Durchmesser von zwei Metern. Sie kann Nutzlasten zwischen 700 und 1000 Kilogramm in den Orbit transportieren. Die langfristigen Pläne von Isar Aerospace sind ehrgeizig: Bis zu 40 Raketenstarts pro Jahr sind das erklärte Ziel. Der kommende Flug markiert gleichzeitig den ersten orbitalen Raketenstart von Kontinentaleuropa aus.
Der Rückstand Europas im internationalen Vergleich ist spürbar, selbst Indien hatte im Vorjahr mehr Raketenstarts verzeichnet. Verspätungen bei der Ariane-6-Entwicklung tragen zu diesem Szenario bei. Isar Aerospace hat sich das Ziel gesetzt, als innovativer Vorreiter in der Raumfahrtbranche zum Aufschwung beizutragen. Mit bereits gesicherten Finanzmitteln von über 400 Millionen Euro und prominenten Unterstützern wie dem Nato Innovation Fund, scheint die Zukunft des bayerischen Unternehmens vielversprechend.