Iran ruft zu neuen Atomgesprächen auf: Ein diplomatisches Tauziehen
In einem entscheidenden Moment internationaler Beziehungen regt der Iran sieben Wochen vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump die Wiederaufnahme von Atomgesprächen an. Mohammed-Dschawad Sarif, ein angesehener Regierungsberater und ehemaliger Außenminister, plädiert in einem Gastbeitrag des Magazins „Foreign Affairs“ für eine konstruktive Herangehensweise des Westens. Statt den Druck auf den Iran zu erhöhen, solle der Westen positive Lösungen anstreben, unterstreicht Sarif.
Das historische Wiener Atomabkommen von 2015, ursprünglich ins Leben gerufen, um das iranische Nuklearprogramm zu beschränken und im Gegenzug Sanktionen zu lockern, erlebte 2018 einen Rückschlag durch den Austritt der USA unter der Führung von Donald Trump. Seitdem stagnierten die Bemühungen um eine Wiederbelebung des Deals, und der Iran fühlt sich nicht mehr an die einstigen Auflagen gebunden. Dies führte zur erheblichen Erhöhung der Zentrifugenanzahl und des Urananreicherungsgrades auf bemerkenswerte 60 Prozent.
Erst kürzlich hat Iran seine Pläne zur Installation tausender zusätzlicher Zentrifugen vorgestellt, als Antwort auf die Vorwürfe der Internationalen Atomenergieorganisation über mangelnde Kooperation und Transparenz. Trotz der bestehenden Spannungen betont Teheran seine zivile Absicht hinter dem Atomprogramm und untermauert so die Dringlichkeit neuer Verhandlungen. Ob der Westen eine Revitalisierung des Dialogs akzeptiert, bleibt abzuwarten.