Internationaler Schulterschluss: Neuer Pandemie-Vertrag nimmt Form an
Ein bedeutender Schritt in der globalen Gesundheitsdiplomatie: Nach intensiven Verhandlungen in Genf haben sich zahlreiche Länder über die Grundzüge eines neuen Pandemie-Vertrags verständigt. Fünf Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Krise streben die Staaten damit an, eine Wiederholung des damaligen Chaos zu verhindern. Der mühsam erkämpfte Vertragstext soll beim nächsten Jahrestreffen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Mai endgültig verabschiedet werden.
Die Unterhändler verbrachten die letzten drei Jahre, teils bis tief in die Nacht, damit, die komplexen Details eines solch breiten Abkommens zu klären. Ein entscheidendes Element fehlt jedoch noch: Der Umgang mit den Gensequenzen von Krankheitserregern. Insbesondere die Frage, wie ärmere Nationen fairen Zugang zu daraus entwickelten Medikamenten und Impfstoffen erhalten können, ist noch offen und wird als separater Anhang behandelt.
Der Vertrag wird erst in den Ländern wirksam, deren Parlamente ihn ratifizieren. Ein zentrales Detail bleibt jedoch bestehen: Die WHO erhält keine Befugnis, Lockdowns, Reisebeschränkungen oder Impfkampagnen zu erzwingen, was die nationale Souveränität der Mitgliedsstaaten unangetastet lässt.