Intel enttäuscht mit Umsatzprognose und plant harte Sparmaßnahmen
Die jüngste Ankündigung des Chipriesen Intel lässt die Finanzmärkte aufhorchen: Die Umsatzerwartungen des Unternehmens für das laufende Quartal bleiben hinter den Erwartungen zurück, was den Aktienkurs im nachbörslichen Handel zeitweise um etwa sechs Prozent sinken ließ. Der neue CEO Lip-Bu Tan, der sich mit entschlossenen Schritten im Unternehmen positioniert, kündigte neben Kostensenkungen auch einschneidende Personalkürzungen an.
Für das zweite Quartal prognostiziert Intel Erlöse zwischen 11,2 und 12,4 Milliarden Dollar, während Analysten optimistischer waren und im Durchschnitt von 12,8 Milliarden Dollar ausgingen. Diese verhaltenen Aussichten rückten die vergleichsweise positiven Zahlen des ersten Quartals in den Hintergrund. Dort hatte Intel mit einem stagnierenden Umsatz von 12,7 Milliarden Dollar die Erwartungen sogar übertroffen, da Analysten einen Rückgang auf 12,3 Milliarden Dollar prognostiziert hatten. Trotz eines Verlusts von 800 Millionen Dollar, der sich im Jahresvergleich verdoppelt hat, konnte Intel beim bereinigten Ergebnis pro Aktie mit 0,13 Dollar die Analystenschätzungen hinter sich lassen, die lediglich 0,01 Dollar voraussagten.
Während konkrete Zahlen zu Stellenstreichungen noch ausbleiben, spekuliert Bloomberg, dass bis zu 20 Prozent der Belegschaft betroffen sein könnten. Schon am Jahresende 2022 verzeichnete Intel einen Rückgang der Mitarbeiterzahlen von über 124.000 im September auf knapp 109.000.
Intel, einst unangefochtener Leader im Halbleitersektor, sieht sich zunehmendem Wettbewerb ausgesetzt, insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz durch den Aufstieg von Nvidia. Gleichzeitig wächst der Druck im Kerngeschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren.