Innovation auf See: Der lange Weg zur schwimmenden Photovoltaik in der Nordsee
Die Vision einer nachhaltigen Energiezukunft treibt die Idee der schwimmenden Photovoltaik-Anlagen, bekannt als Floating-PV, auch in der Nordsee voran. Doch der Einsatz dieser Technologie auf dem offenen Meer erfordert laut Experten noch erhebliche Forschungsarbeit. Besonders wichtig ist, wie die Materialien der schwimmenden Anlagen unter den harschen Bedingungen durch Wind und Wellen bestehen können.
Anders als bei Offshore-Windrädern, die fest im Meeresboden verankert sind, bewegen sich die schwimmenden PV-Anlagen kontinuierlich, was besondere Herausforderungen mit sich bringt. Schon jetzt wird Floating-PV erfolgreich auf Binnengewässern eingesetzt, zum Beispiel auf gefluteten Tagebauflächen oder Stauseen.
Erste Erfahrungen in der Nordsee wurden bereits gesammelt, darunter eine vielversprechende Pilotinstallation vor der Küste der Niederlande unter Beteiligung von RWE. Experten heben hervor, dass neben der Verfügbarkeit von Flächen auf See auch Vorteile in der Anbindung an bestehende Offshore-Windparks liegen könnten.
Trotz dieser Ansätze steht die Einbeziehung des Einflusses auf die marine Ökologie noch ganz am Anfang. Diese Einschätzung wird vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie bestätigt, das in Hamburg seinen Sitz hat. Die Behörde sieht derzeit keine klaren technischen Machbarkeiten für die Deutsche Bucht und betont, dass Untersuchungen seitens interessierter Unternehmen erforderlich seien. Anfragen hierzu sind bisher nicht eingegangen.
Während in der deutschen Küstenregion keine Pilotprojekte bekannt sind, zeigen sich Nachbarländer wesentlich aktiver in der Erforschung und Erprobung dieser vielversprechenden Technologie. Die dringend benötigte Zuverlässigkeit der Anlagen soll durch weitere Erprobungen unter realen Umweltbedingungen gewährleistet werden.