Inflation in Kanada: Ein Balanceakt zwischen Gas und Gemüse
Die Inflationsrate in Kanada hat im Oktober laut Angaben von Statistics Canada erneut angezogen und erreichte zwei Prozent. Im Vergleich zum September, der durch einen deutlichen Rückgang der Benzinpreise auf 1,6 Prozent gedrückt wurde, bedeutet dies einen Anstieg.
Trotz eines erneuten, wenngleich geringeren Rückgangs der Benzinpreise stieg die Inflation ohne Berücksichtigung von Treibstoffen auf 2,2 Prozent und blieb damit auf dem Niveau der beiden Vormonate August und September. Ein Treiber der anziehenden Inflation ist der Anstieg der Lebensmittelpreise.
Insbesondere die Preise für frisches Gemüse und konserviertes Obst entwickelten sich stärker als die Gesamtinflation, was sich bereits den dritten Monat in Folge beobachten lässt. Im Bereich Wohnen kühlte sich die Inflation mit einer jährlichen Rate von 4,8 Prozent im Oktober ab, da sowohl Hypothekenzinsen als auch Mieten langsamer stiegen.
Dennoch bleiben die Mietpreise auf einem hohen Niveau und sind seit Oktober 2021 um bemerkenswerte 21,6 Prozent gestiegen. Auch die Grundsteuer verzeichnete mit einem Anstieg von sechs Prozent die höchste Erhöhung seit 1992, wobei der Zuwachs in Neufundland und Labrador sowie in British Columbia am stärksten ausfiel.
Katherine Judge, eine Ökonomin der CIBC, kommentierte den Bericht in einem aufschlussreichen Hinweis, dass trotz der jüngsten positiven Entwicklungen bei der Inflation und bevorstehenden Daten zu BIP und Beschäftigung eine Zinssenkung um 50 Basispunkte bei der nächsten Sitzung der Bank of Canada im Dezember weiterhin als möglich betrachtet wird.