Humanitäre Krise im Gazastreifen verschärft sich
Die eskalierenden Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Armee und der Hamas im Gazastreifen haben eine alarmierende humanitäre Krise verursacht. Die Vereinten Nationen berichten von nunmehr schätzungsweise einer halben Million palästinensischen Vertriebenen, was eine deutliche Steigerung zu früheren Zahlen darstellt. Die Aufforderungen der israelischen Armee, bestimmte Gebiete zu verlassen, führen zu einem massiven Anstieg der Zahl der Flüchtlinge.
Unter den aktuell herausfordernden Bedingungen leben im Gazastreifen mehr als zwei Millionen Menschen. Die Versorgungslage ist kritisch: Es fehlt an grundlegenden Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten. Die Notunterkünfte sind überfüllt und es mangelt an essenziellen Hilfsmitteln wie Zelten. Israel gestattet seit geraumer Zeit keinen Zugang für humanitäre Hilfsgüter, was den Druck auf die Hamas erhöhen soll, jedoch die humanitäre Lage weiter verschärft.
UN-Berichte weisen darauf hin, dass seit Oktober 2023 etwa 90 Prozent der Bevölkerung vertrieben wurden, viele zum wiederholten Male. Parallel dazu laufen indirekte Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat die Geiselfrage im Rahmen der Verhandlungen mit seinen Unterhändlern priorisiert. Derzeit sind noch 24 lebende Geiseln und 35 Leichen nach israelischen Angaben im Gazastreifen festgesetzt.
Die Hamas erwägt ebenfalls Vorschläge zur Freilassung der Geiseln, wobei jedoch die Positionen der Konfliktparteien weiterhin unverändert und angespannt bleiben. Im weiteren geopolitischen Kontext warnt Rafael Grossi, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, vor Angriffen auf iranische Atomanlagen. Dies geschah vor dem Hintergrund bevorstehender Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über ein neues Atomabkommen.
Das Risiko militärscher Eskalationen wächst, nachdem US-Präsident Donald Trump potenzielle Konsequenzen bei einem Scheitern der Verhandlungen angekündigt hat. Irans Regierung hat zwar keinen Verzicht auf Nukleartechnologie signalisiert, zeigt sich jedoch offen für Kompromisse.