Huawei schlägt zurück: Apple verliert Marktanteile in China
Ein aggressiver Angriff auf Apple
Der Launch der neuen Mate-70-Serie markiert einen weiteren Meilenstein für Huawei. Mit über 3,3 Millionen Vorbestellungen bereits vor Verkaufsstart zeigt das Unternehmen, dass es trotz schwerwiegender US-Sanktionen weiterhin beeindruckende Fortschritte macht.
Das Mate 70 setzt auf das firmeneigene HarmonyOS und chinesisch produzierte Chips, um den Sanktionen zu trotzen – ein Schachzug, der Apple zunehmend in die Defensive drängt.
Nach aktuellen Zahlen hat Apple im chinesischen Marktanteil verloren und liegt mit 15,6 Prozent nur noch knapp vor Huawei, das auf 15,3 Prozent gestiegen ist. Branchenführer bleibt Vivo mit 18,6 Prozent, doch Huaweis Aufstieg könnte das Kräfteverhältnis langfristig neu definieren.
Chinas Chip-Offensive: Fortschritte mit Hindernissen
Ein zentraler Faktor in Huaweis Comeback sind Fortschritte bei der heimischen Chip-Produktion. In Zusammenarbeit mit dem staatlichen Halbleiterhersteller SMIC hat Huawei leistungsfähigere Chips entwickelt, die im Mate 70 zum Einsatz kommen.
Dennoch gibt es Probleme: Laut Berichten von Bloomberg kämpft die Produktion von 7-Nanometer-Chips in China weiterhin mit niedrigen Ausbeuten und hohen Fehlerquoten.
„Die Technologie ist ein Meilenstein für China, aber sie bleibt hinter internationalen Standards zurück“, erklärt Analyst Ying-Wu Liu von der Yole Group. Solange die Qualität nicht steigt, bleibt Huawei im globalen Technologiewettlauf deutlich hinter den Spitzenreitern wie TSMC und Samsung zurück.
Apples Abwärtstrend: Geopolitik und Marketingprobleme
Für Apple ist der schwindende Marktanteil in China ein ernstes Problem. Das iPhone 16, das neueste Flaggschiff des Unternehmens, verzeichnet geringeres Interesse, insbesondere weil zentrale KI-Funktionen in der Volksrepublik nicht verfügbar sind.
Diese Einschränkungen verstärken den Abwärtstrend: Im letzten Quartal sank Apples Umsatz in China um ein Prozent, während in anderen Märkten Zuwächse erzielt wurden.
Geopolitische Spannungen verschärfen die Lage weiter. Donald Trumps angekündigte Sonderzölle auf chinesische Importe könnten Apples global vernetzte Lieferketten erheblich belasten. Zudem wird Huawei durch US-Sanktionen gezwungen, stärker auf nationale Ressourcen zurückzugreifen – ein Risiko, das sich mittelfristig auch für Apple negativ auswirken könnte.
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HarmonyOS: Huaweis große Wette
Neben der Chip-Produktion setzt Huawei stark auf sein eigenes Betriebssystem HarmonyOS Next, um sich unabhängiger von US-Technologien zu machen. Bisher dominiert Android den chinesischen Markt, doch Huawei will HarmonyOS als drittes globales Betriebssystem etablieren.
Um dies zu erreichen, investiert Huawei massiv in Entwicklerprogramme und Schulungen. Die Financial Times berichtete von gezielten Crashkursen für App-Entwickler, die helfen sollen, ein robustes Ökosystem rund um HarmonyOS aufzubauen.
Doch Huawei-CEO Xu Zhijun räumt ein, dass das System noch Verbesserungspotenzial hat: „Wir brauchen die Geduld unserer Nutzer, um HarmonyOS weiter zu optimieren.“