Hollywood in Bewegung: Der Wandel der internationalen Filmproduktion
Die Filmindustrie befindet sich im Umbruch, und das wird auf dem diesjährigen American Film Market (AFM) deutlich. Während die Vielfalt der Filmprojekte in der niedrigeren Budgetklasse bis zu 30 Millionen US-Dollar floriert, sind größere Produktionen rarer geworden. Stuart Ford, CEO von AGC Studios, bemerkt eine Zurückhaltung bei den US-amerikanischen Käufern, die sich als größte Herausforderung für den unabhängigen Filmmarkt herausstellt.
Die Produktionsbudgets, die während des Booms der Streamingdienste explodierten, beginnen sich anzupassen. Da Streamingplattformen ihre Investitionen zurückfahren, ziehen viele unabhängige Produktionen ins Ausland, um von Steueranreizen und kostengünstigeren Produktionsmöglichkeiten zu profitieren. Regionen wie das Vereinigte Königreich, Kanada und Australien haben sich als attraktive Drehorte etabliert.
Ford sieht in Spanien einen Drehort seines Films "The Last Druid" mit Russell Crowe, um von europäischen Koproduktionsvereinbarungen, Anreizen und einer qualifizierten Crew zu profitieren. Auch die Produktionskosten könnten durch intelligente Kapitalstrategien und den Einsatz von KI-Produkten weiter gesenkt werden.
In einem sich globalisierenden Markt spielt auch die kreative Freiheit eine bedeutende Rolle. Internationale Projekte gewinnen bei Zuschauern an Zugkraft, was sich auch in der Oscar-Season widerspiegelt. Filme wie "The Zone of Interest" zeigen die zunehmende Akzeptanz nicht-englischsprachiger Produktionen.
Trotz der Turbulenzen der letzten Jahre, verstärkt durch Pandemie und Streiks, konnten einige unabhängige Filmplayer wie A24 und Sony Pictures Classics Erfolge verbuchen. Der Kinosektor zeigt sich robust, mit rekordverdächtigen Eröffnungswochenenden in den USA. Sony Pictures Classics erfreut sich eines starken Jahres mit Filmen wie "Kneecap" und "Wicked Little Letters".
Dylan Leiner von Sony Pictures Classics sieht zwar eine Erholung in genrespezifischen Bereichen, doch der AFM und andere US-Filmveranstaltungen stehen vor existenziellen Herausforderungen. Trotz Anspannung und Veränderungen gibt es zahlreiche Gelegenheiten im sich wandelnden Filmmarkt. Toronto könnte ab 2026 als neuer Markt positioniert werden, was jedoch nicht ohne Herausforderungen wäre.
