Hertz taumelt unter der Last seiner Elektroauto-Strategie
Hertz Global Holdings hat einen empfindlichen Rückschlag erlitten, nachdem das Unternehmen unerwartet hohe Verluste hinnehmen musste. Die Ursache liegt in der misslungenen Strategie, eine Flotte von Elektrofahrzeugen aufzubauen, was die Erträge im letzten Jahr stark beeinträchtigt hat.
Im dritten Quartal meldete Hertz einen bereinigten Verlust von 68 Cent pro Aktie, deutlich höher als die von Analysten geschätzten 46 Cent. Eine milliardenschwere Abschreibung auf den Fahrzeugbestand, insbesondere auf die gesunkenen Restwerte von Tesla-Elektrofahrzeugen, belastete die Ergebnisse zusätzlich.
Bereits vor Markteröffnung büßten Hertz-Aktien bis zu 12% ein, wobei der Wert seit Jahresbeginn um 68% gefallen ist. Die Ergebnisse sind bereits der vierte Quartalsverlust in Folge für das Unternehmen und reflektieren die Folgen der gescheiterten Elektrifizierungsstrategie. Der neue CEO, Gil West, hat sich der Aufgabe verschrieben, den Schaden zu begrenzen, indem er zehntausende dieser Fahrzeuge verkauft und die Unternehmensführung sowie den Betrieb reformiert.
Der Preisverfall der Tesla-Fahrzeuge ab der zweiten Jahreshälfte 2023 brachte Hertz in eine Krise. Die Wiederverkaufswerte lagen deutlich unter den Erwartungen, während Reparaturkosten höher und die Vermietungsraten niedriger als bei herkömmlichen Fahrzeugen waren. Hertz plant, bis Jahresende 30.000 Elektrofahrzeuge zu verkaufen und hofft, die Umgestaltung der Flotte bis Ende 2025 abzuschließen.
Im jüngsten Quartal zeigte das Unternehmen eine leichte Schwäche: Der Umsatz sank um 5% auf 2,6 Milliarden Dollar, während der monatliche Umsatz pro Einheit um 3% auf 1.567 Dollar fiel. Gleichzeitig stieg die Abschreibung auf 537 Dollar pro Fahrzeug und Monat an, ein Anstieg um 89%.