Herausforderungen für den deutschen Bierexport: Zölle und Überkapazitäten treffen Brauereien
Die Aussichten für den Export von deutschem Bier auf außereuropäische Märkte sind zunehmend getrübt. Speziell der Handelskonflikt mit den USA stellt deutsche Brauereien vor spürbare Herausforderungen. Seit April 2025 gilt für sie ein Basiszollsatz von zehn Prozent, der sich bei Aluminiumdosen zusätzlich um 25 Prozent erhöht. Sollte keine Einigung zwischen der EU und den USA gefunden werden, droht im Juli eine weitere Erhöhung.
Die Exportquoten deutscher Brauereien zeigen, dass fast ein Fünftel der Produktion ins Ausland geht. Italien, China und Russland gehören zu den wichtigsten Abnehmern. Doch während der Inlandsabsatz rapide sinkt, bleibt der Exportmarkt ebenfalls nicht unberührt, was die Exporteure zu kreativen Strategien zwingt.
Einige Hersteller wie Veltins und Krombacher bleiben dennoch gelassen und setzen auf verlässliche Märkte in Nachbarländern wie Italien und Spanien. Krombacher sieht in den USA ohnehin keinen wesentlichen Marktanteil. Währenddessen strebt Oettinger eine Expansion nach Asien an, um neue Märkte zu erschließen und mögliche Umsatzverluste auf herkömmlichen Märkten auszugleichen.
Trotz der Widrigkeiten auf den internationalen Märkten dürfte der Preisrückgang im Inland den deutschen Konsumenten zugutekommen. Angesichts erheblicher Überkapazitäten und des rückläufigen Binnenabsatzes im vergangenen Jahr präsentieren die Handelsketten zunehmend günstige Angebote, um Kunden zu gewinnen. Dies zeigt, dass auch bei etablierten Biermarken der Preiskampf anhält.
Unterdessen ist der heimische Biermarkt von einem dramatischen Rückgang betroffen. Die Absatzzahlen für den Jahresauftakt 2025 sind erschreckend schwach. Sollte sich der Trend fortsetzen, bedarf es eines außergewöhnlich guten Sommers, um die Verluste der Branche zu kompensieren.