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Henkel überrascht mit Turbo-Deal

04. April 2025, 19:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Henkel überrascht mit Turbo-Deal
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Mit dem frühzeitigen Verkauf entlastet Henkel seine Bilanz – über den Preis schweigt der Konzern allerdings beharrlich.
Der Konsumgüterkonzern Henkel stößt sein Handelsmarkengeschäft in den USA deutlich früher ab als erwartet. Die Transaktion stärkt die strategische Neuausrichtung – und zeigt, wie sich deutsche Konzerne aus margenschwachen Segmenten zurückziehen.

Henkel verkauft Nordamerika-Sparte vorzeitig

Ohne große Ankündigung, aber mit präzisem Timing: Der Düsseldorfer Konsumgüterhersteller Henkel hat den Verkauf seines nordamerikanischen Handelsmarkengeschäfts nicht nur finalisiert, sondern dabei auch das eigene Zeitfenster deutlich unterboten.

Bereits zum 1. April 2025 ging die Transaktion über die Bühne – nur wenige Wochen nach der Unterzeichnung im Februar.

Quelle: Eulerpool

Gekauft hat ein Tochterunternehmen von First Quality Enterprises LLC, einem US-Konglomerat mit Fokus auf Hygiene- und Pflegeprodukte. Der Verkauf ist Teil eines tiefgreifenden Umbaus bei Henkel – und zeigt, wie der Konzern sich konsequent von margenschwachen Aktivitäten verabschiedet.

Strategische Trennung – aus guten Gründen

Hinter der Transaktion steht eine klare Linie. Henkel hatte das Private-Label-Geschäft in Nordamerika in den letzten Jahren immer wieder als Problemzone identifiziert. Preiswettbewerb, hohe Kosten und ein fragmentierter Markt belasteten die Profitabilität – und passten immer weniger zur strategischen Zielsetzung.

Quelle: Eulerpool

Das Portfolio rund um Marken wie Right Guard, Purex oder Dial war zwar bekannt, aber kaum noch relevant für den strategischen Fokus auf Innovation, Nachhaltigkeit und Premiummarken. Statt auf Volumen, setzt Henkel inzwischen auf Wert.

Dass der Verkauf nun zügiger über die Bühne ging als gedacht, dürfte auch operativ ein Vorteil sein: Kosten werden schneller abgebaut, die Managementkapazitäten können frühzeitig auf Wachstumsbereiche wie Adhesive Technologies oder die Kosmetiksparte umgeschichtet werden.

Finanzielle Details bleiben vertraulich

Über den Kaufpreis wurde – wenig überraschend – Stillschweigen vereinbart. Analysten gehen jedoch davon aus, dass der Deal im hohen dreistelligen Millionenbereich lag.

Trotz des strategischen Fortschritts: Der Kursrückgang zeigt, dass Investoren noch auf klare Wachstumsimpulse warten.

Der Abschluss selbst kam für den Markt etwas schneller als erwartet, was der Aktie am Mittwochmorgen einen leichten Schub verlieh – bevor sie im Tagesverlauf im Tradegate-Handel um 0,9 Prozent auf 65,70 Euro nachgab.

Kein Kursfeuerwerk – aber eine wichtige Weichenstellung. Denn Henkel gelingt mit der Transaktion eine Bereinigung der Bilanz, die dem Konzern neue Freiräume geben dürfte, etwa für gezielte Investitionen in wachstumsstarke Segmente oder mögliche Zukäufe im Kernmarkt.

Aufräumen mit System

Die Trennung vom US-Handelsmarkengeschäft steht nicht isoliert: Bereits 2022 hatte Henkel angekündigt, die ehemals getrennt geführten Beauty- und Haushaltsmarken in einer neuen Consumer-Unit zu bündeln – mit dem erklärten Ziel, das Portfolio zu fokussieren und global effizienter zu steuern.

Dazu passt, dass Henkel nun auch im Heimatmarkt zunehmend auf margenstärkere Innovationen setzt – etwa im Bereich nachhaltiger Verpackungen, personalisierter Kosmetik oder der Expansion digitaler Vertriebskanäle. Die einstige Strategie des „One-size-fits-all“-Massenmarktes scheint endgültig passé.

Wohin mit dem Erlös?

Was Henkel mit den Einnahmen konkret vorhat, bleibt offen. Insider vermuten, dass ein Teil für Aktienrückkäufe verwendet werden könnte, ein anderer zur Schuldenreduktion. Investoren setzen allerdings auch auf neue Wachstumsfelder – etwa durch den Ausbau des Geschäfts mit Industrieadhesiven, wo Henkel zu den Weltmarktführern zählt.

Denkbar ist auch eine stärkere Internationalisierung in aufstrebenden Märkten wie Südostasien oder Lateinamerika. Dort wächst der Bedarf an qualitativen Markenprodukten, und Henkel hat in der Vergangenheit bereits gezeigt, dass man bei kluger Steuerung auch in schwierigen Märkten profitabel expandieren kann.

Finanzen / Unternehmen
[InvestmentWeek] · 04.04.2025 · 19:00 Uhr
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