Harvard-Forscher finden heraus: Aspirin mindert Krebs-Risiko um über 30 Prozent
Fast jeder hat es schon einmal genommen und es ist in den meisten Hausapotheken enthalten: das Standard-Schmerzmittel Aspirin. Jetzt fanden Wissenschaftler der Universität Harvard einen neuen Nutzen dieses Medikaments, und zwar ausgerechnet in der Krebsvorbeugung. Besonderes bei Dickdarmkrebs erzielt Aspirin erstaunlich gute Werte.
100.000 Patientengeschichten über 30 Jahre verfolgt
Die Forscher untersuchten die Patientengeschichten von mehr als 100.000 Personen, die am Massachusetts General Hospital ihre Daten hinterlassen hatten. Sie pickten sich diejenigen heraus, die regelmäßig Aspirin einnahmen, und verglichen diese mit Probanden, die auf das Schmerzmittel verzichteten. Über dreißig Jahre hinweg verfolgte das Forscherteam den Gesundheitsverlauf dieser Menschen und stellten dabei fest, dass die Aspirin-Gruppe deutlich seltener an Krebs erkrankte. Ihre 10-Jahres-Inzidenz lag bei 1,98 Prozent, während die anderen 2,95 Prozent erreichten. Die Risikoreduktion liegt demnach bei ungefähr 32 Prozent.
Risikoreduktion von 37,6 % bei Dickdarmkrebs
Bei Dickdarmkrebs sehen die Zahlen noch etwas deutlicher aus. Hierbei errechneten die Wissenschaftler Inzidenzen von 2,12 und 3,4 Prozent, ein Unterschied von etwa 37,6 Prozent. Wer besonders viele Risikofaktoren für diese Krebsart aufwies, profitierte am meisten von der Aspirin-Einnahme, während Menschen mit einem gesünderen Lebensstil nur eine Risiko-Reduktion von 6 Prozent verzeichneten.
Achtung! Aspirin hat Nebenwirkungen: Rücksprache mit Arzt nötig
Aspirin hemmt die Bildung entzündungsfördernder Proteine, die wiederum Krebs fördern. Außerdem könnte es die Signalwege versperren, die das unkontrollierte Zellwachstum triggern. So unterstützt es das Immunsystem im Kampf gegen entartete Zellen und verhindert deren Nährstoffversorgung. Als »regelmäßige Einnahme« zählte die Forscher 325 Milligramm Aspirin zwei Mal pro Woche oder, entsprechend älterer Studien, täglich 81 Milligramm. Allerdings hat Aspirin auch Nebenwirkungen, zum Beispiel kann es Blutungen fördern. Darum sollte nun nicht jeder standardmäßig täglich seine Tabletten einwerfen, sondern auf jeden Fall vorher Rücksprache mit einem Arzt halten.
Quelle: focus.de