Harte Entscheidungen: Biden und der Stahl-Deal zwischen Nippon Steel und US Steel
US-Präsident Joe Biden steht vor einer richtungsweisenden Entscheidung: Soll er das Übernahmeangebot von Nippon Steel für US Steel genehmigen oder blockieren? Wie aus einem Bericht von CBS hervorgeht, könnte die Entscheidung bereits am Freitag fallen. Obwohl Biden sich bislang gegen den 14,1 Milliarden Dollar schweren Deal ausgesprochen hat, hat das Weiße Haus nie offiziell verkündet, dass es den Zusammenschluss verhindern würde.
In den vergangenen Tagen führte Biden intensive Gespräche mit seinen engsten Beratern, um alle Aspekte der Transaktion zu beleuchten. Der Ausschuss für ausländische Investitionen in den Vereinigten Staaten (CFIUS) zeigte sich bereits im letzten Monat uneinig in seiner Bewertung des Kaufs und überließ die finale Entscheidung damit dem Präsidenten. Die Zeit drängt, denn die Frist zur Entscheidung läuft Anfang kommender Woche ab.
Die im Dezember 2023 erstmals angekündigte Übernahme hat mittlerweile auch eine politische Dimension erhalten. Während des US-Präsidentschaftswahlkampfs sorgte der Plan für erhitzte Gemüter, nicht zuletzt wegen des lauten Widerstands der einflussreichen Gewerkschaft United Steelworkers. Um die Genehmigung zu erlangen, hat Nippon Steel inzwischen Zugeständnisse gemacht, darunter ein vorgeschlagenes Vetorecht der US-Regierung bei Produktionskürzungen von US Steel.
Sowohl das Weiße Haus als auch Nippon Steel zeigten sich bisher kommentarlos, während US Steel die Transaktion als Stärkung von nationaler und wirtschaftlicher Sicherheit bezeichnete. Zudem betonte das Unternehmen, dass eine "Stahl-Allianz zur Bekämpfung der Konkurrenz aus China" geschmiedet werde.